Erscheinen verschoben
Trump gegen 20-Dollar-Note mit schwarzer Frau
Vor zwei Jahren hat das US-Finanzministerium angekündigt, dass zum ersten Mal das Porträt einer schwarzen Frau auf einer amerikanischen Banknote erscheinen werde (krone.at berichtete). Jetzt hat die Regierung die Herausgabe neuer 20-Dollar-Scheine zu Ehren der Sklaverei-Gegnerin Harriet Tubman um fast ein Jahrzehnt verschoben. Wohl, weil sich Präsident Donald Trump dagegen gesperrt hat …
Trump hatte im Wahlkampf die Pläne, Tubman auf dem 20-Dollar-Schein zu verewigen, als „reine politische Korrektheit“ bezeichnet. Trump bewundert den von 1829 bis 1837 amtierenden Präsidenten Andrew Jackson, der seit 1928 auf der Banknote zu sehen ist. Finanzminister Steven Mnuchin sprach am Mittwoch zwar grundsätzlich davon, dass Banknoten künftig besser gegen Fälschungen geschützt werden, einen konkreten Grund für die Verschiebung nannte er aber nicht.
Jackson, der selbst Sklaven besaß, war als Präsident für die Vertreibung von Ureinwohnern aus ihren angestammten Gebieten verantwortlich, wobei Tausende Menschen an Hunger und Krankheit starben. Als Offizier hatte er zudem den Angriff auf das sogenannte Negro Fort geleitet, eine Niederlassung früherer Sklaven.
US-Bürger stimmten in Befragung für Tubman
Für die Entscheidung über die Neugestaltung der Banknote hatte das Finanzministerium die Bürger befragen lassen, welche Frau erstmals seit mehr als 100 Jahren auf einem Dollarschein gezeigt werden sollte. Millionen Bürger beteiligten sich daran. Unter den vorgeschlagenen Frauen waren etwa die frühere First Lady Eleanor Roosevelt oder die schwarze Bürgerrechtlerin Rosa Parks.
Harriet Tubman (1822 bis 1913) war selber eine frühere Sklavin. Nach ihrer Flucht setzte sie sich für die Abschaffung der Sklaverei ein. Als Aktivistin der Organisation Underground Railroad gelang es ihr, zahlreiche Afroamerikaner aus den Sklavenhalterstaaten des Südens in den Norden der USA und damit in die Freiheit zu schleusen.
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