Eigentümerin klagt an:

„Die Sozialen Dienste haben unser Haus ruiniert“

Tirol
24.05.2019 08:00

2014, als die Flüchtlingswelle im Anrollen war, fasste sich eine Tiroler Familie ein Herz, baute den Gastbetrieb in Sautens um und vermietete ihn dem Land Tirol als Flüchtlingsunterkunft. Fünf Jahre später steht die Familie vor dem Ruin: Das Haus ist unbewohnbar, Miete gibt’s keine: „Wir werden noch auf der Straße landen!“ 

Sonja Plattner-Neurauter stehen Wut und Enttäuschung ins Gesicht geschrieben: Nicht nur, dass das Haus, das jetzt mehrere Jahre als Flüchtlingsheim diente, komplett abgewohnt und sanierungsbedürftig ist - Jetzt soll die Familie auch noch 19.000 Euro Anwaltskosten zahlen. Dafür, dass die Tiroler Sozialen Dienste vorzeitig aus dem 10-Jahres-Mietvertrag ausgestiegen sind. Doch der Reihe nach:

(Bild: LIEBL Daniel)

„Wir haben Kredit aufgenommen, um zu sanieren“
2014 schlossen Plattner-Neurauter und ihr Mann einen Mietvertrag mit dem Land über die Nutzung des Sautnerhofes als Asylwerber-Unterkunft ab. „Wir haben extra einen Kredit aufgenommen, um das Haus herzurichten“, erzählt die Eigentümerin. Angesichts einer vertraglich vereinbarten Laufzeit von 10 Jahren nicht weiter ungewöhnlich. Der stillgelegte bzw. umgebaute Gastbetrieb bot in der Folge bis zu 30 Personen ein Dach über dem Kopf.

„Es wurde viel versprochen, aber nichts gehalten“
Wenig später wurden die neu gegründeten Tiroler Sozialen Dienste Vertragspartner - und damit fing der Ärger an. „Es wurde viel versprochen, aber nichts gehalten. Weil es z. B. keine Zimmerkontrollen gab, wurden unsere Zimmer regelrecht verwüstet. Türen, Böden, Bäder, alles hin!“, sagt Plattner-Neurauter bei einem Lokalaugenschein.

(Bild: LIEBL Daniel)

Familie muss Anwalt der TSD zahlen
Nach der Hälfte der Laufzeit wurde der Mietvertrag gekündigt. „Unser Anwalt schrieb einen Brief, daraufhin wurden wir sofort vor Gericht gezerrt.“ Das Verfahren ging verloren, jetzt darf die Familie auch noch den Anwalt der TSD zahlen - „dafür, dass wir sozial waren!“

Die „Tiroler Krone“ bat die TSD um eine Stellungnahme, die aber bis Redaktionsschluss nicht vorlag. „Wir sind so enttäuscht von diesem Land. Wir haben unser Leben lang geschuftet und stehen jetzt vor den Trümmern unserer Existenz!“

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