Die NATO ist nach Worten ihres Generalsekretärs Jens Stoltenberg bereit, „mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln“ auf Cyberattacken zu reagieren. „Potenzielle Angreifer müssen wissen, dass wir nicht auf eine Reaktion im Cyberspace beschränkt sind, wenn wir im Cyberspace angegriffen werden“, warnte Stoltenberg am Donnerstag mit Blick unter anderem auf Russland.
„Wir können und wir werden alle uns zur Verfügung stehenden Möglichkeiten ausschöpfen“, hieß es weiter. Hintergrund ist die Sorge vor einer möglichen Einmischung in die Europawahl. Westliche Länder werfen Russland unter anderem vor, sich in die US-Präsidentschaftswahl 2016 eingemischt zu haben.
Angriff auf offene Gesellschaft
Laut Großbritanniens Außenminister Jeremy Hunt, der sich gemeinsam mit Stoltenberg in London äußerte, hat das britische Cybersicherheitszentrum NCSC in den vergangenen 18 Monaten Erkenntnisse über feindliche russische Aktivitäten mit 16 der 29 NATO-Mitglieder ausgetauscht. „Jüngste Ereignisse zeigen, dass unsere Gegner demokratische Wahlen als zentrale Angreifbarkeit einer offenen Gesellschaft betrachten“, sagte Hunt.
Angesichts der zunehmenden Zahl schwerer Hackerangriffe hatte die EU vergangene Woche eine Rechtsgrundlage verabschiedet, auf Basis derer ab sofort Sanktionen verhängt werden können. Stoltenberg und Hunt wollten sich nicht dazu äußern, welche Maßnahmen die NATO als Reaktion auf Hackerangriffe ergreifen könnte.
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