Im Fall um den mysteriösen Hungertod einer 45-jährigen Wienerin und ihrer beiden Töchter in Floridsdorf hat sich nun die Volksanwaltschaft eingeschaltet. „Aufklärungsbedürftig erscheint, warum das Jugendamt im Jahr 2017 keine Gefahr für das Kindeswohl annahm und der Familie offenbar auch keine weiterführenden Betreuungsangebote machte“, sagte Volksanwalt Günther Kräuter.
Vieles deutete darauf hin, dass die Tragödie in der Wohnung in der Werndlgasse mit einer psychischen Erkrankung der Mutter zusammenhängen dürfte. Schon vor Jahren soll bei der Frau, die sich mehrmals ins Frauenhaus geflüchtet hatte, die Diagnose gestellt worden sein. Ob bzw. wie das zu einem offenbar freiwilligen Verhungern auch der 18-Jährigen geführt haben könnte, blieb zunächst unbeantwortet.
Volksanwaltschaft will Akteneinsicht
Im Dezember 2016 kam die Familie in Kontakt mit dem Jugendamt, nachdem die Frau ihre Töchter von der Schule nahm. Ehrenamtliche Betreuer aus einem Mentorenprojekt schalteten die Behörde ein. Die „Abklärung der Situation“ endete im März 2017, ohne dass die Wiener Kinder- und Jugendhilfe (MA 11) ab diesem Zeitpunkt noch eine Notwendigkeit für weitere Maßnahmen gesehen hätte. Deshalb will die Volksanwaltschaft nun die Stadt Wien um eine Stellungnahme bitten und Akteneinsicht nehmen.
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