Auszeitklassen werden von der Bildungspolitik derzeit als des Rätsels Lösung für Problemschüler propagiert. An oberösterreichischen Schulen werden Time-out-Klassen, wie sie auch genannt werden, schon mit Erfolg praktiziert. Zum Beispiel an der Neuen Mittelschule Bertha von Suttner in Linz-Dornach.
Direktion und Lehrer der NMS 27 beweisen seit eineinhalb Jahren Eigeninitiative. „Nach zwei Verwarnungen muss ein Schüler, der den Unterricht weiter stört, eine Auszeit nehmen“, erklärt Direktorin Sabine Stwora. „Wenn er sich im Reflexionsraum, wie wir das nennen, beruhigt hat, darf er zurück in seine Klasse.“ In der Auszeitklasse werden die Schüler von Lehrerinnen und Lehrer betreut, die gerade eine Freistunde hätte und diese Zeit freiwillig in das schulinterne Projekt investieren.
Reflexion
„Es wird mit den Schülern reflektiert, warum sie frech sind, den Unterricht stören oder Mitschüler bedrängen“, erzählt Lehrerin Jutta Pokorny. Gibt es in einer Klasse dauerhaft Schwierigkeiten, können die Störenfriede für längere Zeit in die Auszeit geschickt werden. Direktorin Stwora: „Eine Gruppe wurde dreieinhalb Wochen gesondert unterrichtet. Mit dem Schulpsychologen wurde ein Rückaufnahmeritual in die Klasse erarbeitet.“
Pilotschule
Zu den Plänen der Politik sagt die Schulleiterin. „Wir wären froh, wenn wir eine Pilotschule werden könnten und auch Begleitung für unsere Lehrer bekämen.“
Claudia Tröster, Kronen Zeitung
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