krone.at nimmt die EuroPride Vienna zum Anlass, um Comictitel rund um das Regenbogenspektrum, die nicht nur zum Lachen oder Nachdenken einladen, vorzustellen. Den Anfang macht die Anthologie „Love is Love“, die zugunsten der „Pulse“-Opfer aus Orlando zum ersten Mal aufgelegt wurde.
Im Zeitraum vom 1. bis zum 16. Juni hat Wien dieses Jahr die Ehre Gastgeberin der EuroPride zu sein. Diese pan-europäische LGBTIQ-Pride-Veranstaltung kommt nicht nur in bunten Farben, sondern auch mit schönen und spannenden Events wie dem EuroPride Run, dem Pride Village vor dem Wiener Rathaus und der Regenbogenparade auf der Wiener Ringstraße am 15. Juni.
Wenn Liebe Anderen Angst macht
Am 12. Juni 2016 erschütterte ein Anschlag auf den Schwulen-Nachtclub „Pulse“ in Orlando die Welt. 49 Menschen wurden brutal ermordert. Es ist einer dieser Tage, die lange im Gedächtnis bleibt, auch wenn es bei Weitem nicht der Einzige seiner Art ist. Eine der Kunstaktionen, die wohl auch als Trauerbewältigung gesehen werden kann, ist die vorliegende Anthologie. In ihr reagieren die unterschiedlichsten Künstler und Künstlerinnen - um nur ein Paar zu nennen: Paul Dini, Rafael Albuquerque, J. K. Rowling, Gail Simone, Lilah Sturges, Emma Vieceli, Jim Lee - auf diese unfassbare Tat. Es geht um Mitgefühl, Trauer und Hoffnung angesichts dieses Angriffs auf die LGBTQI-Community.
„Love is Love“ ist ein Manifest für das Gute in uns allen, für die Liebe in uns und die Hoffnung. Zusammen mit dem Initiator Marc Andreyko brachten Chris Ryall und der Verlag IDW Publishing das Projekt ins Rollen. Ryall zeigte sich im Interview mit Panini Comics TV (Folge 16) nach wie vor begeistert. Die spontane Bereitschaft der Künstler war ebenso zahlreich, wie die Untersützung der Verlage. So erlaubte der US-Superheldenverlag DC Comics unter anderem die Nutzung einige ihrer Charakter für den Band.
Auch war es Ryall von Anfang an wichtig, ein Statement für das Positive abgzugeben. Man sollte seine Gedanken und Emotionen zu diesem Tag zum Ausdruck bringen. „Aber“, so Ryall, „Marc wollte ein Statement für die Liebe. Die Geschichten sollten keine Wut beinhalten, sondern Hoffnung vermitteln.“
„Love is Love: Eine Comic-Anthologie für Respekt, Akzeptanz und Gleichberechtigung“
Es sind kurze Comic-Episoden, die wir zu sehen bekommen. Da ist eine Geschichte, wie der weltbeste Detektiv Batman still am Tatort selbst verweilt. Sätze fallen wie „Es ist Batman, er wird diesen Fall lösen“. Aber was ist zu lösen, wenn Menschen andere Menschen umbringen, weil es Ihnen nicht passt wie Andere lieben? Wieviel Hass kann in Gruppierungen stecken, die skandieren, dass Gott Schwule und Lesben verurteilt, und wieviel Hoffnung muss in einzelnen Menschen stecken, um immer wieder zu sagen: „Ich bin da, meine Gefühle sind legitim. Ich liebe mich, so wie ich bin und liebe Andere, so wie sie sind.“
Wem könnte es gefallen?
Der Sammelband ist nicht so leicht zu lesen, wie man es sich denken würde. Es geht um Waffengesetze, um Liebende, um Angst. Die Zeichnungen sind so vielfältig, wie die Menschen, um die es darin geht. Man liest die Geschichten, wie eine dringend nötige Medizin. Es schmeckt nicht gut, aber es hilft.
Das englische Original spendete die Einnahmen an die Opfer, Überlebenden und deren Familien des „Pulse“-Anschlags. Panini unterstützt die Hinterbliebenen der Opfer und den Lesben- und Schwulenverband LSVD in Deutschland mit 3 Euro pro verkauftem Band.
Verschiedene Künstler und Künstlerinnen, ISBN: 978-3-74160-525-3, Panini Verlag
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