Das ursprünglich barocke Erler Mysterienspiel wurde in der Gegenwart zu einem modernen Theaterstück. Dessen Seele aber die mitreißende Darstellungskunst hunderter Menschen aus dem Dorf bleibt. Am Sonntag konnte 1500 staunenden Zusehern eine überzeugende Premiere der Spielsaison 2019 präsentiert werden.
Regisseur Markus Plattner hat sich dafür entschieden, die 400-Jahre-Jubiläumspassion von 2013 mit dem Text von Felix Mitterer auch in der Spielzeit 2019 aufzuführen. Trotzdem kam dabei eine neue und aktuelle Inszenierung heraus. Bei welcher immer noch spärlich mit Kulissen gearbeitet wird, da sie einfach nicht notwendig sind.
Die einzelnen Szenenbilder der 400 Quadratmeter großen Bühne leben durch die neu gestaltete, ausgeklügelte Beleuchtung, die der renommierte Münchner Lichttechniker Ralf Wappler kreiert hat. Moderne Lichteffekte wechseln sich - der Inszenierung angepasst - mit solchen ab, die historische religiöse Gemälde der spanischen- und italienischen Schule ins Gedächtnis rufen.
Abgerundet werden diese fulminanten Bilder durch die von Wolfram Wagner komponierte Passionsmusik. Auch hier vertraut man 2019 auf einen Profi. Der Schotte Drummond Walker ist erstmalig Teil des Teams und zeigt für die musikalische Leitung verantwortlich.
Der Inhalt, dieses die Augen und Ohren ansprechenden Rahmens bleiben aber die kleinen und großen Menschen von Erl, in ihren großen und kleinen Rollen des ewigen Spiels vom Leben, Leiden, Sterben und Auferstehen.
Vor sechs Jahren standen als damalige Premiere erstmals abwechselnd zwei Jesu-Darsteller auf der Bühne. Heuer wurde dieser Ablauf mit neun Hauptrollen erweitert und umgesetzt. 31 weitere Male bis zum 5. Oktober, jeweils Samstag und Sonntag, wird noch gespielt.
Hubert Berger
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