Ekel-Faktor im Job

Was tun, wenn dein Kollege stinkt?

Wirtschaft
09.04.2010 11:00
Im Job ist es oft aufgrund der räumlichen Verhältnisse nicht anders möglich, als sehr eng zusammenzu rbeiten. Im Normalfall kein Problem, aber was tun, wenn du einen Kollegen mit sehr extremen Körperausdünstungen direkt vor die Nase gesetzt bekommst? Den Ekel runterschlucken oder etwas sagen? Und wenn, dann wie?

Woher kommt das Problem?
Pro Tag produzieren die bis zu etwa vier Millionen Schweißdrüsen eines Menschen zumindest einen halben Liter Flüssigkeit – bei Stress auch deutlich mehr, und das riecht man. Ein unangenehmer Körpergeruch muss nicht zwangsläufig auf mangelnde Hygiene zurückzuführen sein, er kann viele verschiedene Gründe haben: ein Ungleichgewicht im Hormonhaushalt, falsche Ernährung, synthetische Kleidung oder auch eine wirkliche Krankheit wie etwa Bromhidrosis, bei welcher der Schweiß durch Bakterien zu Ammoniak und Fettsäuren zerlegt wird, was einen besonders üblen Geruch entstehen lässt.

Oft ist den Betroffenen das Problem sehr bewusst, manchmal aber auch nicht. In jedem Fall tust du deinem Kollegen einen Gefallen, wenn du ihn aufmerksam machst, da er nur so reagieren kann.

Keine Sticheleien
Der falsche Weg ist es zu hoffen, dass das Problem durch möglicherweise sogar liebevoll gemeinte Sticheleien zu lösen ist. Das schadet längerfristig nur dem Betriebsklima, aber bringt dich der Lösung des Problems kein Stück näher. Auch solltest du den Kollegen nicht vor versammelter Mannschaft auf sein Handicap ansprechen. 

Persönliches Gespräch suchen
Besser ist es, du nimmst dir deinen Kollegen einmal beiseite, optimalerweise in einer kurzen Kaffeepause. Wähle deine Worte sehr behutsam. Eine Möglichkeit ist es zu sagen, dass dir dieses Gespräch auch sehr unangenehm ist und dass du es nicht böse meinst, aber dass dir aufgefallen ist, dass dein Kollege stark schwitzt. Frage vorsichtshalber nach, ob deinem Kollegen ein Grund dafür bekannt ist. Wenn nein, kannst du einen Freund oder ein Familienmitglied erfinden, bei dem es dasselbe Problem gegeben hat.

Gib deinem Kollegen Tipps hinsichtlich Deodorant oder Hautarztbesuch. Bleibe aber während des Gesprächs ruhig und hilfsbereit, denn ruppige Aussagen wie etwa „Du müffelst heute aber schon extrem“ sind sehr kontraproduktiv. Denn meist reagieren die Betroffenen sehr dankbar auf den Hinweis, da sie nur so etwas ändern können. Auch Hinweise durch die Blume solltest du dir sparen: Das Deo am Schreibtisch oder die Packung Kaugummi zum Geburtstag können sehr peinlich werden. 

Kennst du selbst den Kollegen nicht so gut, dann bitte einen Vertrauten, am besten eine mütterliche Kollegin oder einen Kollegen, der besser mit dem Betroffenen steht, um Hilfe. Findet sich niemand, dann kann auch der Gang zum Chef helfen, der dann auf einer neutralen Ebene das Gespräch mit dem Kollegen sucht.

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