Unter Freunden von Smartphones mit gutem Preis-Leistungsverhältnis gilt die einst unter Google ins Leben gerufene und vom neuen Motorola-Eigentümer Lenovo fortgeführte Moto-G-Reihe seit Jahren als guter Deal. Mit dem Moto G7 ist seit kurzem die neueste Auflage in Österreich erhältlich. Ob auch die siebte Generation ein gutes Angebot ist, hat krone.at für Sie getestet.
Gab es vom Moto G6 noch drei Versionen, sind es beim Nachfolger schon vier: das Moto G7 Play als Einsteigermodell für 150 Euro, das G7 Power mit extragroßem Akku für rund 200 Euro, das reguläre Moto G7 für vom Hersteller empfohlene 250 und das am üppigsten ausgestattete Plus-Modell für eine Preisempfehlung von 300 Euro. Wir haben uns für diesen Test das Plus-Modell genauer angesehen.
Was die Moto-G7-Varianten bieten und worin sie sich unterscheiden, sehen Sie hier:
| Moto G7 Play | Moto G7 Power | Moto G7 | Moto G7 Plus |
CPU | Snapdragon 632: 8 x 1,8 GHz | Snapdragon 632: 8 x 1,8 GHz | Snapdragon 632: 8 x 1,8 GHz | Snapdragon 636: 4 x 1,8 + 4 x 1,6 GHz |
RAM | 2 GB DDR3 | 4 GB DDR3 | 4 GB DDR3 | 4 GB DDR4 |
Diagonale | 5,7 Zoll | 6,2 Zoll | 6,2 Zoll | 6,2 Zoll |
Auflösung | 1512 x 720 Pixel | 1520 x 720 Pixel | 2270 x 1080 Pixel | 2270 x 1080 Pixel |
Speicher | 32 GB | 64 GB | 64 GB | 64 GB |
microSD-Slot | vorhanden | vorhanden | vorhanden | vorhanden |
Hauptkamera | 13 MP (F/2.0) | 12 MP (F/2.0) | 12 MP (F/1.8) + 5 MP | 16 MP (F/1.7 OIS) + 5 MP |
Frontkamera | 8 MP | 8 MP | 8 MP | 8 MP |
Funk | LTE, N-WLAN, Bluetooth 4.2, GPS, GLONASS | LTE, N-WLAN, Bluetooth 4.2, GPS, GLONASS | LTE, N-WLAN, Bluetooth 4.2, GPS, GLONASS, Galileo, NFC | LTE, Gigabit-WLAN, Bluetooth 5.0, GPS, GLONASS, Galileo, NFC |
Maße | 71,5 x 147,3 x 7,99 mm; 149 Gramm | 76,9 x 159,4 x 9,3 mm; 193 Gramm | 75,3 x 157 x 8 mm; 172 Gramm | 75,3 x 157 x 8,3 mm; 176 Gramm |
Akku | 3000 mAh | 5000 mAh | 3000 mAh | 3000 mAh |
Extras | Dual-SIM | Dual-SIM | Dual-SIM | Dual-SIM |
Software | Android 9 | Android 9 | Android 9 | Android 9 |
Preis | ca. 150 Euro | ca. 200 Euro | ca. 250 Euro | ca. 300 Euro |
Die Tabelle zeigt: Unterschiede zwischen den einzelnen Varianten gibt es vor allem im Hinblick auf die Kamera, wobei das Plus-Modell die auflösungs- und lichtstärkste Kamera hat und als einziges Modell optische Bildstabilisierung bietet. Es hat außerdem aktuellere Funkstandards und flotteren Arbeitsspeicher zu bieten.
Genug Leistung für die meisten User
Im Test hinterließ das Plus-Modell, das im Handel durchaus auch um 20 Euro unter der offiziellen Preisempfehlung des Herstellers zu finden ist, einen recht guten Eindruck. Die Leistung des Achtkern-Chips mit DDR4-RAM reicht für eine flüssige Android-Darstellung, flotte App-Starts und alltägliches Multi-Tasking locker aus. Die meisten Smartphone-Spiele laufen darauf ebenfalls problemlos, mehr Power wünschen sich aber vermutlich Freunde komplexerer Games wie „PUBG Mobile“. Im Benchmark-Belastungstest „AnTuTu“ erzielt das Moto G7 Plus rund 117.000 Punkte. Die aktuelle Android-Avantgarde erzielt hier zwar dreimal so hohe Werte, kostet aber auch dreimal so viel.
Das Display des Moto G7 Plus ist für den Alltag vollkommen OK und füllt - abgesehen von einer tropfenförmigen Einkerbung für die Kamera - fast die ganze Gerätevorderseite aus. Im Test erfreute es mit guter seitlicher Ablesbarkeit, auch für den Außeneinsatz ausreichender Maximalhelligkeit, mehr als ausreichender Schärfe und natürlicher Farbdarstellung. Es mag nicht ganz so farbintensiv und kontraststark wie die AMOLED-Konkurrenz sein, weiß in Summe aber zu gefallen.
Grundsolide Kamera für den Alltag
Die Kamera hat sich im Test ebenfalls gut gemacht. Bei Tageslicht und in hellen Innenräumen liefert die 16-Megapixel-Kamera scharfe und detailreiche Aufnahmen, im Test lieferte sie aber auch in schlechter ausgeleuchteten Räumen rauscharme und hinreichend scharfe Fotos. Der absoluten Android-Oberklasse unterliegt das Moto G7 Plus vor allem beim Autofokus-Tempo, durch die geringere Lichtstärke sind im Zwielicht aufgenommene Bilder auch deutlich dunkler als bei teureren Handys. Das soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Kamera des Moto G7 Plus für weniger anspruchsvolle Nutzer ein tauglicher Begleiter für den Alltag geworden ist.
Gut gefallen hat uns die aufgeräumte Kamera-App. Sie bietet nette Filter-Spielereien, einen Portrait- sowie einen Freistellmodus, bei dem die 5-Megapixel-Zweitkamera zum Einsatz kommt und den Hintergrund entfernt oder Tiefenunschärfe hinzufügt. Den Ergebnissen sieht man zwar an, dass hier maschinell nachgeholfen wurde, für die eine oder andere zum Schmunzeln anregende WhatsApp-Nachricht sollte aber gesorgt sein. Keine Heldentaten vollbrachte im Test die Frontkamera: Sie reicht zwar für Videotelefonate und gelegentliche Selbstportraits aus, Selfie-Enthusiasten werden mit anderen Geräten aber glücklicher.
Sinnvolle Ausstattung, eine Hülle ist Pflicht
Die Ausstattung des Moto G7 Plus kann sich sehen lassen: Neben früheren Oberklasse-Tugenden wie dem fast randlosen Display und der Doppelkamera gibt es zwei SIM-Kartenslots, die Möglichkeit zur Speichererweiterung mittels microSD-Karte, einen - gut zu erreichen an der Rückseite platzierten - Fingerscanner sowie aktuelle Funkstandards. Auch die Anschlüsse - USB-C zum Laden oder zur PC-Verbindung, eine 3,5-Millimeter-Klinke für Kopfhörer - bieten keinen Anlass zur Kritik.
Die Verarbeitung ist für ein Gerät unterhalb der 300 Euro ebenfalls gut. Das gläserne Chassis fühlt sich wertig an und ist verwindungssteif. Verarbeitungsmängel wie zu große Spaltmaße konnten wir am Testgerät keine entdecken. Weil die Kamera etwas aus dem Gehäuse hervorsteht und Glas bekanntermaßen nicht das bruchsicherste Material ist, schreit das Moto G7 Plus allerdings nach einer Hülle - die der Hersteller in Form eines schnörkellosen transparenten Silikon-Covers gleich beilegt.
Gutes Handling, gelungene Software
Handling und Software haben uns im Test gut gefallen: Durch das in die Länge gezogene Seitenverhältnis von 19:9 ist das Gerät trotz üppiger Diagonale angenehm schmal und liegt gut in der Hand. Bei der Software operiert Lenovo nah an den Android-Vorgaben von Google, verzichtet auf lästige Bloatware und reichert Android mit praktischen Features wie einer Gestensteuerung an. Sicher, Android One böte noch flottere Updates direkt von Google, an der Usability gibt es aber nichts auszusetzen.
Der Akku reicht - nicht zuletzt wegen des sparsamen Prozessors - auch bei intensiverer Nutzung für einen Tag Betrieb. Ein Ausdauerwunder ist das Moto G7 Plus aber nicht, bei den meisten Nutzern wird der Akku nach einem Tag Betrieb soweit ausgezehrt sein, dass sie um nächtliches Aufladen nicht herumkommen. Einen zweiten Tag schinden wohl nur sparsame User aus dem Stromlieferanten.
Fazit: Für knapp unter 300 Euro bekommt man beim Moto G7 Plus keine üppige, aber eine durchaus ausreichende Rechenleistung, eine solide Kamera für den Alltag, ein großes Display mit wenig Rand und Ausstattungsmerkmale wie zwei SIM-Kartenslots, erweiterbaren Speicher und eine Audioklinke. Damit hat Lenovo abermals bewiesen, dass man im Mittelklassesegment praktische Geräte mit gutem Preis-Leistungsverhältnis im Sortiment hat.
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