Chelsea hat zum zweiten Mal nach 2013 die Europa League gewonnen. Die „Blues“ setzten sich am Mittwoch in Baku gegen den Londoner Stadtrivalen Arsenal mit 4:1 (0:0) durch. Damit ist auch klar, dass der österreichische Vizemeister LASK in der Europa-League-Gruppenphase antreten dürfte, falls er in der Champions-League-Qualifikation scheitert.
Im ersten UEFA-Finale in Aserbaidschan übernahm Chelsea nach etwa einer halben Stunde das Kommando und hatte das Spiel bald nach der Halbzeitpause schon fast in trockene Tücher gewickelt. Olivier Giroud (49.), Pedro (60.) und Eden Hazard (65./Elfmeter) brachten die Truppe von Trainer Maurizio Sarri 3:0 in Führung. Der schöne Anschlusstreffer von Alex Iwobi (69.) per Weitschuss war für Arsenal zu wenig, denn Hazard (72.) schlug vor seinem Chelsea-Abgang wenig später noch einmal zu. Vier Tore in zwölf Minuten hatte es in einem Europa-League-Finale noch nie gegeben.
2013 hatte Chelsea bereits einmal die Europa-League-Trophäe geholt. Im Finale in Amsterdam gab es damals einen 2:1-Erfolg gegen Benfica Lissabon. Arsenal blieb der zweite große europäische Titel nach dem Sieg im Cupsieger-Cup 1994 hingegen verwehrt. Die „Gunners“, die in der Premier League nur Fünfter wurden, sind damit in der kommenden Saison nicht in der Champions League dabei. Trainer Unai Emery verpasste seinen vierten Erfolg in der Europa League, der Baske hatte zuvor den FC Sevilla dreimal zum Titel geführt.
Arsenal startet besser und hat Pech
Arsenal fand besser in die Partie und war die aktivere Mannschaft. Ein Hammer von Granit Xhaka (28.) aus 25 Metern, der die Latte streifte, sorgte für Aufsehen. Chelsea zog dann allerdings die Zügel an und kam zu den besseren Chancen. Ein Emerson-Schuss (29.) wurde im Strafraum geblockt, anschließend entschärfte Torhüter Petr Cech einen weiteren Versuch des italienischen Teamspielers (34.). Der 37-Jährige, der im Kasten den Vorzug gegenüber Bernd Leno erhalten hatte, zeigte auch bei einem Flachschuss von Giroud (40.) gegen seine Laufrichtung sein Können.
Nach dem Seitenwechsel war der Tscheche beim technisch hervorragenden Kopfball von Giroud nach Emerson-Flanke aber machtlos. Mit dem Treffer gegen sein Ex-Team, seinem elften im Wettbewerb, avancierte Giroud auch zum Europa-League-Torschützenkönig.
Hazard trifft im Doppelpack
Pedro besorgte nach einem schnellen Gegenstoß und einer Hazard-Vorlage, die er direkt abnahm, wenig später das 2:0. Nach einem leichten Foul von Ainsley Maitland-Niles an Giroud im Strafraum verwandelte der Belgier Hazard den folgenden Penalty.
Traumtor zu wenig
Der sehenswerte Treffer von Iwobi aus 20 Metern kam quasi aus dem Nichts, blieb aber Makulatur. Nach einer zielstrebigen Kombination mit Giroud machte Hazard mit seinem zweiten Treffer alles klar. Der eingewechselte Willian (79.) hätte für ein noch deutlicheres Ergebnis sorgen können, Cech parierte aber. Auch Kapitän Cesar Azpilicueta (81.) verpasste.
Es war das erste rein englische Finale eines UEFA-Bewerbs in dieser Woche. Das zweite folgte am Samstag in Madrid, wenn sich Liverpool und Tottenham um den Champions-League-Thron matchen.
Endstand:
Chelsea - Arsenal 4:1 (0:0)
Olympiastadion Baku, SR Gianluca Rocchi (ITA)
Tore: 1:0 (49.) Giroud, 2:0 (60.) Pedro, 3:0 (65.) Hazard (Foulelfmeter), 3:1 (69.) Iwobi, 4:1 (72.) Hazard
Gelbe Karten: Pedro, Christensen
Chelsea: Kepa - Azpilicueta, Christensen, David Luiz, Emerson - Jorginho - Kante, Kovacic (76. Barkley) - Pedro (71. Willian), Giroud, E. Hazard (89. Zappacosta)
Arsenal: Cech - Sokratis, Koscielny, Monreal (66. Guendouzi) - Maitland-Niles, Torreira (66. Iwobi), G. Xhaka, Kolasinac - Özil (77. Willock) - Aubameyang, Lacazette
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