Pikante Geheimnisse

Trauer um einen der letzten Nachtclub-Könige Wiens

Wien
31.05.2019 06:01

Mehr als 35 Jahre lang leitete Peter Mitschkoff den Nachtclub „Téte-a-Téte“ am Gürtel in Wien. Nacht für Nacht saß er in seinem Büro, tischte den Damen und Freunden Hausmannskost auf. Jetzt ist eine der letzten heimischen Rotlicht-Größen tot - und nimmt so manches pikante Geheimnis mit ins Grab.

Die Blütezeit der Rotlichtszene am Wiener Gürtel, einer der meistfrequentierten Straßen in Europa, ist seit Jahren vorbei. Laufhäuser, Massagestudios und der (illegale) Straßenstrich setzten der einst sündigen Meile stark zu. Ein Etablissement nach dem anderen musste schließen. Als einer der letzten Barbesitzer hielt sich Peter Mitschkoff in dem harten Geschäft mit der käuflichen Liebe.

Das „Téte-a-Téte“ am Gürtel in Wien (Bild: Klemens Groh)
Das „Téte-a-Téte“ am Gürtel in Wien

„Alles hat sich hier getroffen“
In seinem „Téte-a-Téte“ haben sich viele bekannte Größen die Klinke in die Hand gegeben. „Alles hat sich hier getroffen“, wie der Nachtclub-König mir rauer Stimme, aber weichem Kern, stets betonte. Unter anderem soll in einer durchzechten Nacht auch ein einstiger Wiener Polizeigeneral mit Uniform und Marschallstab Gast gewesen sein.

Herz für Hunde
Der Geschäftsmann galt jedenfalls als „letzter Sir“ in dem Sex-Gewerbe. Er behandelte seine Damen fair - und war etwa für sein selbst gekochtes Gulasch, das er in seinem großen Hinterzimmer kredenzte, bekannt. Herz hatte er auch für kleine Hunde. Als seine Yorkshire-Terrier-Dame „Simba“ gestohlen wurde, lobte er sogar einen Finderlohn aus.

Jetzt, mit 70 Jahren, starb die Rotlicht-Größe an einer Blutvergiftung im Spital. Und nimmt viele pikante Geheimnisse des Nachtlebens mit ins Grab ...

Christoph Budin und Sandra Ramsauer, Kronen Zeitung

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