„Es tut mir leid“

Touristinnen-Mörder: „Ich habe eine geköpft“

Ausland
31.05.2019 16:34

Im Prozess um den vermutlich islamistisch motivierten Mord an zwei skandinavischen Studentinnen in Marokko hat einer der Hauptverdächtigen die Tat gestanden. „Ich habe eine geköpft, es tut mir leid“, sagte der 25-jährioge Abdessamad Ejjoud.

Mitte Dezember wurden die Rucksacktouristinnen Louisa Vesterager Jespersen (24) und Maren Ueland (28) in Marokko brutal ermordet. Seit Mitte Mai müssen sich vier Angehörige der Terrororganisation IS vor Gericht für die Tat verantworten.

Drei der vier Hauptverdächtigen: Rachid Afatti, Ouziad Younes und Ejjoud Abdessamad (v.l.) (Bild: AFP)
Drei der vier Hauptverdächtigen: Rachid Afatti, Ouziad Younes und Ejjoud Abdessamad (v.l.)

„Wir liebten den IS und wir beteten zu Gott“
Ejjoudgab, laut „Bild“-Zeitung ein ehemaliger Straßenverkäufer, gab im Prozess nach Angaben des marokkanischen TV-Senders 2M seinem Mitangeklagten Younes Ouaziyad die Schuld am Mord an der zweiten Touristin. „Wir liebten den IS und wir beteten zu Gott“, sagte er.

In diesem Gebiet wurden die Leichen gefunden. (Bild: AP)
In diesem Gebiet wurden die Leichen gefunden.

IS-Chef die Treue geschworen
Die marokkanischen Ermittler untersuchten nach dem brutalen Mord die Echtheit von Videos, in denen die vier festgenommenen Verdächtigen IS-Chef Abu Bakr al-Baghdadi einen Treueeid leisten.

Abu Bakr al-Baghdadi (Bild: Islamic State Video/Handout)
Abu Bakr al-Baghdadi
(Bild: YouTube.com)
(Bild: YouTube.com)

Staatsanwaltschaft: „Gehinwäsche“
Ein weiteres Video, das die Ermordung einer der beiden skandinavischen Frauen in Marokko zeigen soll, ist nach Meinung der norwegischen Polizei höchstwahrscheinlich echt. Der Staatsanwalt erklärte am Donnerstag, es handle sich um eine Tat „einsamer Wölfe“, die einer Gehirnwäsche unterzogen worden seien.

Insgesamt 24 Angeklagte vor Gericht
Insgesamt stehen 24 Angeklagte vor Gericht, unter ihnen 23 Marokkaner. Ihnen wird vorsätzlicher Mord, illegaler Waffenbesitz und die Gründung einer Terrorgruppe vorgeworfen. Angeklagt ist auch ein spanisch-Schweizer Verdächtiger. Dessen Anwältin appellierte nach eigenen Angaben an das Gericht, die erste Aussage ihres Mandanten bei der Polizei außer Acht zu lassen. Das Verhör habe nicht internationalen Standards entsprochen, da es keinen Übersetzer gegeben habe. Der 25-Jährige soll Medien zufolge zum Islam konvertiert sein. Seine Mutter beteuert seine Unschuld.

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