Nach Rivale benannt

Militär sollte Kriegsschiff vor Trump verstecken

Ausland
03.06.2019 07:13

Auch nach dem Tod des an einem Gehirntumor verstorbenen US-Senators John McCain will das Weiße Haus Präsident Donald Trump offenbar nicht mit seinem früheren Erzrivalen provozieren: Wie das Pentagon nun bestätigte, sollte ein nach McCain benanntes Kriegsschiff bei einem Japan-Besuch Trumps vor dem Staatsoberhaupt versteckt werden. In der Anweisung hieß es, man möge den Namen der USS John McCain unter einer Plane verbergen und einen Frachtkahn davor positionieren.

Die Siebte Flotte der US-Marine sei von einem Trump-Mitarbeiter angewiesen worden, die USS John McCain zu verstecken, sagte der kommissarische US-Verteidigungsminister Patrick Shanahan am Sonntag. Er betonte aber: „Die Anweisung wurde nicht befolgt.“ Das Militär dürfe nicht „politisiert“ werden, so Shanahan am Rande einer Asien-Reise. „Ich werde damit in einer angemessenen Art und Weise umgehen.“

Die USS John McCain sollte vor Trumps Augen verborgen werden. (Bild: AFP)
Die USS John McCain sollte vor Trumps Augen verborgen werden.

Anweisung hat keine personellen Konsequenzen
Trumps Stabschef Mick Mulvaney räumte unterdessen im US-Sender NBC ein, die Anordnung sei vermutlich von einem Mitglied des Erkundungsteams des Weißen Hauses gekommen. Die Anfrage sei in seinen Augen aber nicht „abwegig“ gewesen, gefeuert werde wegen des Vorfalls jedenfalls niemand.

Trump mit dem japanischen Kaiser Naruhito in Tokio (Bild: ASSOCIATED PRESS)
Trump mit dem japanischen Kaiser Naruhito in Tokio

US-Medien hatten vergangene Woche berichtet, das Weiße Haus habe das nach dem verstorbenen Trump-Kritiker McCain benannte Kriegsschiff vor dem US-Präsidenten verbergen wollen, als dieser Japan besuchte. Demnach wurde zwischenzeitlich eine Plane über den Schiffsnamen gehängt und dann ein Frachtkahn vor der USS John McCain positioniert. Trump bestritt, eine entsprechende Anweisung erteilt zu haben.

John McCain (Bild: AP)
John McCain

Senator lud Präsident von eigener Trauerfeier aus
McCain war im vergangenen August im Alter von 81 Jahren an einem Hirntumor gestorben. Der Republikaner gehörte zu den prominentesten Mitgliedern des US-Senats und war einer der schärfsten innerparteilichen Kritiker Trumps. Noch kurz vor seinem Tod verfügte er, dass der US-Präsident nicht an seiner Trauerfeier teilnehmen solle.

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