Neuwahlen angekündigt
Armee in Sudan löst Demo auf: Mehr als 30 Tote
Blutige Machtkämpfe sorgen derzeit für chaotische Zustände im Sudan: Bei der blutigen Auflösung einer Sitzblockade in der Hauptstadt Khartum wurden mehr als 30 Menschen getötet - Hunderte weitere wurden bei dem gewaltsamen Vorgehen der Armee verletzt. Außerdem kündigte die Militärführung die Vereinbarung mit der Protestbewegung für einen politischen Übergang auf.
Am Montag zeitig in der Früh ging das Militär gegen Demonstranten vor, die mit ihrer wochenlangen Sitzblockade dazu beigetragen hatten, den Langzeitmachthaber Omar al-Baschir zu stürzen. Auf die Aktivisten wurde nicht nur geschossen, sondern auch Tränengas gegen die Gruppe eingesetzt. Ärzte berichten von mindestens 30 Todesopfern. Ein Gewerkschaftsbündnis bezeichnete den Übergriff als „blutiges Massaker“.
Gespräche mit Opposition zu Übergangsregierung gescheitert
Der nordostafrikanische Staat zählt zu einem der ärmsten Länder der Welt - eine Wirtschaftskrise ließ die Situation eskalieren. Monatelange Proteste führten im April zu einem Putsch. Der 75-jährige Staatschef Omar al-Bashir wurde abgesetzt. Ein Militärrat übernahm interimistisch die Macht. Demonstranten gefiel diese Lösung jedoch nicht: Die Sitzblockade in der Hauptstadt wurde fortgesetzt und eine zivile Übergangsregierung gefordert. Verhandlungen darüber, wer in dieser den Ton angeben sollte, schienen zunächst positiv zu verlaufen. Nun spitzte sich der Konflikt wieder zu.
Neuwahlen binnen neun Monaten angekündigt
„Der Militärrat hat entschieden, die Verhandlungen mit der Allianz für Freiheit und Wandel zu beenden und aufzukündigen, was vereinbart wurde“, sagte General Burhan im Staatsfernsehen. Gleichzeitig wurden Neuwahlen angekündigt, die innerhalb von neun Monaten abgehalten werden sollen.
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