Der niederländische Jugendtheater-Macher Jetse Batelaan traut Kindern eigentlich alles zu. Das macht ihn international erfolgreich - mit der deutschsprachigen Erstaufführung seines Stücks „Der unsichtbare Mann“ kommt der dreifache Vater nun am 26. Juni auch nach Oberösterreich zum Schäxpir-Festival.
„Krone“: Worum geht es in „Der unsichtbare Mann“?
Batelaan: In diesem Stück tun die Darsteller so, als könnten sie das Publikum nicht sehen. Die Kinder werden meist sehr aufgeregt und schreien die Schauspieler an, damit sie sie endlich entdecken. Wie in vielen meiner Stücke geht es darum, eine gemeinsame Erfahrung zu machen.
Was ist das Besondere an einem jungen Publikum?
Ich mag es, dass Kinder keine falsche Höflichkeit zeigen. Sie zeigen es, wenn ihnen etwas nicht gefällt. Außerdem haben sie keine Angst davor, mitzumachen, und das ist mir sehr wichtig, es soll interaktiv sein.
Was ist so speziell an ihren Stücken, dass sie international geschätzt werden?
Meine Stücke fordern die Kinder, es gibt dabei Momente, die ihnen Angst machen könnten, ich breche eine Menge Regeln des Theaters. Am Ende gehen die Zuschauer aber selbstbewusster nach Hause. Und umgekehrt sind es nicht nur die Darsteller, die die Zuschauer verstören können, sondern auch umgekehrt.
Ein Beispiel?
Es gab ein Stück, in dem ein Mann im Anzug so tut, als könne er nicht richtig zählen und die Farben nicht auseinander kennen. Die Kinder waren schockiert, haben ihn dann ziemlich heftig verspottet.
Im Publikum sitzen aber längst nicht nur Kinder.
Nein, mittlerweile werden wir auch für erwachsenes Publikum eingeladen, die an Avantgarde-Theater besonders interessiert sind.
Sie haben selbst drei Kinder - Ihre Inspiration?
Ganz klar, natürlich komme ich durch sie auf viele neue Ideen. Sie geben mir kreativen Input.
Jasmin Gaderer/Kronen Zeitung
„Der unsichtbare Mann“, ab 4 J., 26. Juni, Theater Phönix
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