Nach Demo-Vorwürfen

Wiener Polizei bestätigt „gefährliche Situation“

Wien
05.06.2019 08:21

Schwere Vorwürfe stehen - wie berichtet - nach der Klima-Demonstration am vergangenen Freitag gegen die Wiener Polizei im Raum. Mehrere Videos von Zugriffen und dem Durchgreifen der Exekutive gegen Protestteilnehmer hatten die Wogen hochgehen lassen. Zuletzt tauchte ein weiteres Video eines am Boden fixierten Demonstranten auf, dessen Kopf beinahe von einem Polizeiwagen überrollt worden wäre - diesmal wird der Zwischenfall allerdings aus einer anderen Perspektive gezeigt ...

Das auf der Facebook-Seite „Ende Geländewagen“ veröffentlichte Video zeigt, dass sich der Kopf des Demonstranten tatsächlich unter dem Fahrzeug und gefährlich nahe des hinteren linken Reifens des Polizeiautos befand, als einer der Polizisten die Gefahr erkannte und den Protestteilnehmer in letzter Sekunde zur Seite riss.

Am Dienstag hatte die Exekutive bezüglich der Vorfälle Stellung bezogen und „die teils absurden Anschuldigungen gegen die Wiener Polizei, die in diversen sozialen Netzwerken kursieren (…), aufs Schärfste zurückgewiesen“.

Lückenlose Aufklärung
Jener Polizist, der auf einen der Demo-Teilnehmer mehrmals mit der Faust einschlug, sei in den Innendienst versetzt worden, wie es hieß. Polizeisprecher Patrick Maierhofer betonte außerdem, dass die Wiener Polizei höchste Priorität auf eine lückenlose Aufklärung des Vorfalls lege. Nachsatz: „Die Unschuldsvermutung gilt nicht nur für alle angezeigten Personen, sondern auch für Polizistinnen und Polizisten im Dienst.“

Reaktion auf Twitter nach neu aufgetauchtem Video
Im Fall des neu aufgetauchten Videos des Polizeiautozwischenfalls reagierte die Polizei Mittwochfrüh bereits auf Twitter und bestätigte die Gefährlichkeit des Vorfalls: „Diese Videoperspektive zeigt tatsächlich eine gefährliche Situation. Unabhängig von der bereits eingeleiteten strafrechtlichen Überprüfung wird dieser Vorfall im Zuge einer Evaluierung in die Einsatztaktik und das Einsatztraining einfließen“, hieß es via Twitter.

96 vorläufige Festnahmen
Insgesamt kam es bei der Klima-Demonstration auf der Aspernbrücke zu 96 vorläufigen Festnahmen. Da sich die Aktivisten in einem Sitzstreik befanden, wurden die Beteiligten von den Beamten weggetragen. Einige Demonstranten filmten diese Szenen mit und veröffentlichen später die Videos. Eine der Aufnahmen zeigt einen Polizisten, der auf einen Aktivisten mehrmals einschlägt. In weiteren Videos ist zu sehen, wie ein Demonstrant am Boden fixiert wird. Sein Kopf befindet sich dabei unter einem Polizeiwagen, der sich plötzlich in Bewegung setzt. 

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