FPÖ-Kurswechsel?

Klima-Schwerpunkt: Hofer will Blaue „grün“ machen

Österreich
05.06.2019 22:06

FPÖ-Chef Norbert Hofer will die Blauen „grün“ machen. Anders als sein Vorgänger Heinz-Christian Strache stellt er nicht in Abrede, dass die Erderwärmung menschengemacht ist: „Klimaschutz und der von den Menschen herbeigeführte Klimawandel sind die größten Herausforderungen unserer Zeit“, bekundete Hofer am Mittwoch seine Absicht, Umweltschutz zu einem FPÖ-Schwerpunkt zu machen.

„Unter seiner Obmannschaft wird sich die FPÖ intensiv mit diesen Themen auseinandersetzen“, so die FPÖ in einer Aussendung zum am Mittwoch begangenen Weltumwelttag. Hofer versichert, dass „Klimaschutz und Umweltschutz starke Schwerpunkte“ in der FPÖ-Programmatik würden. Über den Ex-Infrastrukturminister wird mitgeteilt, dass er „gerne mit dem E-Scooter unterwegs ist, am Dach seines Hauses im Südburgenland Sonnenstrom produziert und sein eigenes Obst und Gemüse anbaut“.

Photovoltaik-Anlagen (Symbolbild) (Bild: APA/HANS KLAUS TECHT)
Photovoltaik-Anlagen (Symbolbild)

Erinnert wird an von Hofer als Minister gesetzte „Akzente“ in der Forschungsförderung für die Bereiche Energiegewinnung und -speicherung. Nicht erwähnt wird freilich, dass ihm als Verkehrsminister Tempo 140 auf den Autobahnen ein Herzensanliegen und die Testzonen dafür sein Prestigeobjekt waren.

(Bild: APA/picturedesk.com/Roland Schlager)

Plädoyer für Fahrrad und regionale Produkte
Neben dem Drängen auf den Umstieg auf erneuerbare Energieträger und im Verkehr die Dekarbonisierung hat Hofer praktische Tipps für die Bürger parat: „Für kurze Wege bieten sich auch das Fahrrad oder zu Fuß gehen an, im Supermarkt sollte regionalen Produkten der Vorzug gegeben werden. Solche und andere Kleinigkeiten können große positive Auswirkungen auf den Umweltschutz haben.“

Abkehr von Strache-Kurs
Für den über das Ibiza-Video gestolperten Strache war es, wie er etwa im Dezember 2018 in einem „Standard“-Interview erläuterte, „eine offene Frage, inwieweit der Mensch das Klima beeinflussen kann“. Er verwies damals auf die Sahara, die von der Kornkammer Roms zur Wüste wurde - was „mit vielen Faktoren zu tun gehabt“ habe, „aber sicher nicht mit Fabriken oder sonstigen Entwicklungen, die es damals gar nicht gab“.

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