Ex-Arbeitsinspektor:

„Bauaufsicht in Mochovce ist einziges Desaster!“

Österreich
07.06.2019 06:00

„Die Bauaufsicht ist ein einziges Desaster!“ So bringt ein Arbeitsinspektor, der bis zum heurigen Frühjahr im AKW Mochovce tätig war, die Sicherheitskontrollen in der Atomruine auf den Punkt. Als bislang vierter Whistleblower vertraute er Global 2000 alarmierendes Geheimmaterial an. Bilder und Videos, die die Naturbewahrer nun bei einer EU-Konferenz in Brüssel auf den Tisch legten.

Anti-atomarer Paukenschlag jetzt auch in Brüssel: Beim Treffen der Nuklearen Atomaufsichten (ENSREG) konfrontierten Reinhard Uhrig und Patricia Lorenz als Global-2000-Experten die Slowaken mit neuen Foto- und Videobeweisen zum katastrophalen Zustand der Reaktor-Baustellen im Block III und IV.

Ein defekter Träger (Bild: GLOBAL 2000)
Ein defekter Träger
... ein Betonriss in einem Stiegenhaus des AKW (Bild: GLOBAL 2000)
... ein Betonriss in einem Stiegenhaus des AKW

Denn in der nur 100 Kilometer von unserer Grenze entfernten Nuklear-Ruine, an der seit 34 (!) Jahren herumgepfuscht wird, „mündeten auch alle Kontrollfunktionen in einem Desaster“. So fasst der Whistleblower, der mehrere Jahre als Arbeitsinspektor in Mochovce tätig war, die Situation zusammen.

(Bild: Dostal Harald)

Seine Hauptkritik: „Es gab keine Koordinierung der Bauarbeiten. Strikte Zugangskontrollen fehlten. Völlig überalterte Teile wie die Dächer der Turbinenhalle und des Dieselgenerators waren ebenso undicht wie Kabelkanäle, die über Jahre hindurch offen standen.“

Ein Super-GAU in Mochovce würde Österreich voll treffen. (Bild: Krone-Grafik)
Ein Super-GAU in Mochovce würde Österreich voll treffen.

Kurios: Arbeiter, die Starkstromkabel verlegt hatten und nicht bezahlt wurden, „sabotierten“ diese mit Nägeln. Darum die Forderung aller österreichischen und slowakischen Atomgegner: unabhängige und transparente Prüfung des AKW!

Christoph Matzl/Mark Perry, Kronen Zeitung

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