„Die Bauaufsicht ist ein einziges Desaster!“ So bringt ein Arbeitsinspektor, der bis zum heurigen Frühjahr im AKW Mochovce tätig war, die Sicherheitskontrollen in der Atomruine auf den Punkt. Als bislang vierter Whistleblower vertraute er Global 2000 alarmierendes Geheimmaterial an. Bilder und Videos, die die Naturbewahrer nun bei einer EU-Konferenz in Brüssel auf den Tisch legten.
Anti-atomarer Paukenschlag jetzt auch in Brüssel: Beim Treffen der Nuklearen Atomaufsichten (ENSREG) konfrontierten Reinhard Uhrig und Patricia Lorenz als Global-2000-Experten die Slowaken mit neuen Foto- und Videobeweisen zum katastrophalen Zustand der Reaktor-Baustellen im Block III und IV.
Denn in der nur 100 Kilometer von unserer Grenze entfernten Nuklear-Ruine, an der seit 34 (!) Jahren herumgepfuscht wird, „mündeten auch alle Kontrollfunktionen in einem Desaster“. So fasst der Whistleblower, der mehrere Jahre als Arbeitsinspektor in Mochovce tätig war, die Situation zusammen.
Seine Hauptkritik: „Es gab keine Koordinierung der Bauarbeiten. Strikte Zugangskontrollen fehlten. Völlig überalterte Teile wie die Dächer der Turbinenhalle und des Dieselgenerators waren ebenso undicht wie Kabelkanäle, die über Jahre hindurch offen standen.“
Kurios: Arbeiter, die Starkstromkabel verlegt hatten und nicht bezahlt wurden, „sabotierten“ diese mit Nägeln. Darum die Forderung aller österreichischen und slowakischen Atomgegner: unabhängige und transparente Prüfung des AKW!
Christoph Matzl/Mark Perry, Kronen Zeitung
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.