Alarmierende Signale
Walsterben bedroht gesamte Vielfalt der Meere
Alarmierende Signale aus tiefer See: Im Mai wurden in nur einer Woche fünf tote Wale in Sizilien angespült. Seit März strandteten 13 Wale in Kalifornien. An der gesamten US-Ostküste wurde von Jänner bis Ende Mai rund 70 tote Wale angespült. „Unserer Meere befinden sich in einer Krise. Der Lebensraum der Wale ist heutzutage mehr bedroht als jemals zuvor“, warnt Lukas Meus, Meeresexperte bei Greenpeace in Österreich, gegenüber krone.at.
Eigentlich hätten Wale kaum natürliche Feinde, doch der Mensch macht ihnen das Leben schwer: „Die industrielle Fischerei fischt die Meere leer, Ölbohrungen verwandeln Ozeane in ein Industriegebiet. Und der Plastik-Wahn verstopft Walen die Mägen“, so Meus weiter.
„Wale sind essentiell für unsere Meere“
Und das, obwohl die Säugetiere einen wichtigen Anteil an das Ökosystem Meer beisteuern. Wale sorgen für gesunde Fischbestände und Balance in den Meeren, unter anderem indem sie die Meere düngen. Durch ihre Ausscheidungen ernähren die Wale Phytoplankton, das Sauerstoff produziert - und damit auch jeden zweiten Atemzug, den wir nehmen. Phytoplankton dient wiederum als Nahrung für andere Tierarten. Fällt die Düngung durch die Wale weg, so beeinträchtigt das die Gesundheit der gesamten Meere. „Wale sind wie viele andere Tiere essentiell für unsere Meere. Eine artenreiche Vielfalt hält die Meere intakt“, betont der Experte.
Meeresschutzgebiete als langfristige Lösung
Um die weltweit 84 einzigartigen Walarten nicht noch mehr zu gefährden, bauche es Schutzgebiete, erklärt Meus. „Regierungen müssen jetzt handeln und ein starkes Hochseeschutzabkommen beschließen.“
Die Regierungen der Vereinten Nationen verhandeln derzeit ein historisches Hochseeschutzabkommen. Dieses könnte die Grundlage für dieses Netzwerk an Schutzgebieten bilden. Bislang verhindern industrielle Interessen noch ein starkes Abkommen. Greenpeace führt derzeit eine globale Kampagne, um Regierungen weltweit von einem starken Abkommen zu überzeugen.
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