Donald Duck ist längst eine Legende: Am 9. Juni feiert die menschlichste Ente dieser Welt ihren 85. Geburtstag. Welches Kind oder junggebliebene Elternteil lacht nicht auch heute gerne über Donalds Wutausbrüche. Vor allem im deutschsprachigen Raum ist der ewige Verlierer und Pechvogel zur populärsten Disney-Figur geworden - gerade wegen seiner Schwächen und auch wegen der genialen Übersetzung von Erika Fuchs, die dem Wüterich eine eigene Donald-Sprache in den Schnabel legte. „Er ist so erfolgreich, weil er eben nicht perfekt ist“, sind Donald-Kenner überzeugt. krone.at verlost zum Jubiläum des Erpels Fan-Packages mit tollen Comic-Veröffentlichungen rund um seinen Geburstag. Alles Gute, Donald Fauntleroy Duck!
Walt Disney suchte nach dem Erfolg seiner „Micky Maus“ nach einer neuen Figur und die sollte nicht ganz so positiv wie die Maus sein. Offiziell gibt Disney den 9. Juni 1934 als Geburtstag der famosesten Ente der Welt an, damals hatte Donald samt Matrosenjacke und -mütze, aber noch mit deutlich längerem Schnabel, in dem Animationsfilm „Die kluge kleine Henne“ seinen ersten richtigen Auftritt. Das Federvieh ohne Hose war niedlich, aber auch ganz schön gemein.
Es sollte der Beginn einer steilen Karriere sein: Mehr als 150 Hauptrollen in Disney-Filmen, 1 Oscar, unzählige Male auf dem Cover des Lustigen Taschenbuches und einen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame. Den Oscar gab es für den Anti-Nazi-Propagandafilm „The Fuehrer‘s Face“, in dem Donald 1943 selbst mit dem Bürzel ständig den Hitlergruß machte, „Mein Kampf“ las und Bomben für die Nazis baute. Schließlich erwacht er aus dem Albtraum und knutscht die Freiheitsstatue ab. In einem anderen Film kann man auf dem Einberufungsbefehl sogar Donalds zweiten Vornamen lesen: Fauntleroy! Mit diesem Wissen kann man auf Partys punkten.
Weit mehr als nur unterhaltsame Comic-Figur
In den 85 Jahren seiner Existenz hat sich Donald Duck aber weit über die rein unterhaltsame Comic-Figur emanzipiert. Pop-Art-Künstler wie Roy Lichtenstein nahmen sich seiner an, sein Konterfei ziert Briefmarken aus aller Welt, und schon 1936 forderte ein Plakat: „Donald Duck for President“. Sogar der Brockhaus kommt an Donald nicht vorbei. Samt Aussprachehilfe „donld dak“ würdigt es den Star als „anthropomorph gestalteter Enterich aus der Disney-Produktion“ - und fährt fort: „Erscheint als Typ des jähzornigen, kleinbürgerlichen Pechvogels, gerade in seinen Schwächen lebensnah“. Seit dem Vorjahr gibt es mit dem Ducktionary sogar ein „Standardwerk der polyglott globetrottenden Ente“.
Meist misslingt dem Erpel alles, in seinen vielen Gelegenheitsjobs wird er gefeuert oder übers Ohr gehauen. Ständig ist er pleite und seine großen Pläne zerplatzen gleich in Serie wie Seifenblasen. Auch in der Liebe will es nicht recht klappen: Er ist in Daisy verliebt, die lässt ihn aber zappeln und macht auch anderen schöne Augen - etwa Donalds Cousin Gustav Gans.
„Donald scheitert so schön“
„Micky Maus wurde bis zur Langweiligkeit perfektioniert. Aber Donald scheitert so schön - und steht doch immer wieder auf und macht weiter. Jeder, der keine völlig überhöhte Meinung von sich hat, kann sich mit ihm identifizieren“, erklärt Uwe Lambach, die frühere „PräsidEnte“ von D.O.N.A.L.D. („Deutsche Organisation der nichtkommerziellen Anhänger des lauteren Donaldismus“) die anhaltende Popularität der Ente. Andere Comic-Helden mögen wirklich Helden sein. „Aber man ist nicht wie Asterix, man ist wie Donald.“
Die sogenannten Donaldisten sehen sich nicht nur als hartgesottene Fans, sondern in erster Linie als Forscher. Auf den jährlichen Kongressen gibt es seit Jahrzehnten Vorträge über Hintergründe und gesellschaftliche Folgen des Entenphänomens. Wenn die „Donaldisten“ einen Redner würdigen, applaudieren sie nicht, sondern rufen laut „Klatsch! Klatsch!“.
Zu seinem großartigen Erfolg haben natürlich auch seine Freunde und Verwandte in Entenhausen beigetragen. Diese stammen ebenfalls aus der Feder des legendären US-Zeichner Carl Barks: der geizige Onkel Dagobert Duck, die drei schlauen Neffen Tick, Trick und Track, die Freundin und Dauerverlobte Daisy und der erfinderische Daniel Düsentrieb. Eine ganze Welt wurde um ihn herum geschaffen. In seiner Heimatstadt wohnen zwar auch Micky und Goofy, aber sie heißt Entenhausen (im Original Duckburg).
Seit 50 Jahren wacht Donald als Phantomias über Entenhausen
Von Batman inspiriert wacht Donald zudem als sein Alter Ego Phantomias bereits seit 50 Jahren über seine Heimatstadt. Zum ersten Mal schlüpfte Donald am 8. Juni 1969 in die Superheldenmaske. Ausgestattet wird er vom Erfindergenie Daniel Düsentrieb mit vollautomatischen Knockoutfäusten oder Laserstrahlern - hier bleibt kein Superheldentraum unerfüllt. Sogar sein berühmter 313 wird mit einem Klick zum Heldenmobil mit Sprungfederreifen, Unsichtbarkeitsspray und Schleudersitz.
Großen Anteil am Erfolg der Ente hat auch die in Rostock geborene Übersetzerin Erika Fuchs (1906- 2005). Die promovierte Kunsthistorikerin übersetzte als langjährige Chefredakteurin des deutschen Micky-Maus-Magazins die Sprechblasen und schuf im Laufe der Jahre eine unverwechselbare Sprache für die Comic-Hefte mit verkürzten Ausdrücken wie „Grübel“, „Juchz“ oder „Freu“. Fuchs verhalf den Comics zu neuer Qualität, indem sie die eher schlichte Wortwahl der amerikanischen Urfassungen nicht übernommen und teilweise sogar Zitate der klassischen deutschen Literatur eingeflochten hat. Die Eltern, die die „amerikanischen Schundhefte“ aus den Kinderzimmern verbannten, hatten gar keine Ahnung, wie viele deutsche Klassiker Donald und die Seinen zitierten.
„Wir alle sind ein bisschen Donald“
Den berühmten Entenhausener beschreibt Bestseller-Autor Christian Eisert als Typen, „über den wir lachen und mit dem wir leiden“. „Wir alle sind ein bisschen Donald, wenn wir leiden, lieben und auf dem Sofa lungern“, so der Autor des humoristischen Lifecoaching-Ratgebers „Finde deine innere Ente“. Die allzu menschliche Ente, die über eine Bandbreite an Gemütszuständen wie kaum ein anderer Comic-Charakter verfügt, begegnet uns nicht nur als hosenloser Matrosenanzugträger und größter Wüterich und Pechvogel von Entenhausen, sondern auch als strahlender oder romantischer Held, als Rächer und Retter, als unerschrockener Abenteurer und schrecklich fauler Arbeiter, und das in jeder denkbaren Epoche. „Donald, der Tausendsassa“ als größter Lebenskünstler unserer Zeit.
Auf die Frage, ob Donald in 85 Jahren ein anderer geworden ist, meint Jan Gulbransson: „Donald bleibt immer Donald, und das ist auch gut so“. Gulbransson ist einer der wenigen deutschen Disney-Zeichner und verfasst seit fast 40 Jahren Donald-Duck-Comics. Das liebste an der Ente ist dem Künstler das Anarchische an ihr. „Seine beste Eigenschaft ist vielleicht, dass er - anders als Goofy - alles andere als blöd ist. Er ist sehr intelligent und würde heute vielleicht sogar als hochbegabt gelten. Seine Einfälle sind eigentlich gut und wären nachahmenswert, wenn er sie nicht selbst ausführen würde. Aber er hat ein Charakterproblem und ist zu cholerisch".
Ohne Hose war Donald Duck in finnischen Bibliotheken verboten
Keine Hose trägt Donald nach Einschätzung seines Zeichners übrigens aus praktischen Gründen. „Donald kommt ja aus dem Zeichentrick, und Hosen behindern in der Animation“, so Gulbransson, der den vielleicht berühmtesten Erpel der Welt wie kaum ein anderer kennt. „Es ist auch schwieriger zu zeichnen, weil man auf den Faltenwurf achten muss.“ Die fehlende Hose brachte den Erpel in Finnland allerdings schon mal in Bedrängnis: „Das ist jetzt echt nicht ausgedacht: In öffentlichen Bibliotheken in Finnland wurden Donald-Comics in den 1970er-Jahren verboten, weil Donald keine Hose trägt und seit 40 Jahren mit derselben Frau geht, ohne sie zu heiraten. Was schlimmer war, weiß ich nicht“.
Ob nun als Kalle Anka (Schweden), Anders And (Dänemark), Paolino Paperino (Italien) oder Donald Duck mit deutsch gesprochenem „u“ - die Ente regiert Europa. Im deutschsprachigen Raum werden jedes Jahr mehr als fünf Millionen Lustige Taschenbücher verkauft. Fazit: Jeder Mensch kann sich in dieser Ente wiederfinden oder sich an seinem Einfallsreichtum, seinen Emotionsausbrüchen und seinem - trotz aller Rückschläge - schlussendlich nie versiegendem Lebenswillen orientieren.
Zeichner Gulbransson wünscht Donald, dass er mindestens 200 Jahre alt wird. Ob er im hohen Alter irgendwann doch noch altersweise werden könnte, ist dem Künstler völlig egal. „Sollte er wirklich altersweise werden, tun mir heute schon die späteren Schreiber von Donald-Geschichten leid…“ Was würde Donald wohl dazu sagen? Vielleicht „Uff, ächz, seufz“.
Zahlreiche Comic-Veröffentlichungen zum Donald-Jubiläum
Egmont Publishing lässt Donald mit zahlreichen Comic-Veröffentlichungen hochleben. So bietet der Jubiläumsband der Egmont Comic Collection „85 Jahre Donald Duck“ zu Donalds Ehrentag großformatig eine Auswahl an Geschichten der besten Disney-Zeichner von damals bis heute. Auch das Lustige Taschenbuch feiert in der aktuell erschienenen Nummer 520 „85 Jahre Donald Duck“, die kommende Nummer 521 widmet sich dann der fünf Jahrzehnte langen Karriere von Donalds Alter Ego Phantomias. Auf satten 400 Seiten präsentiert der Band „Phantomias - Schatten über Entenhausen“ zudem zum 50. Jubiläum ein „Best of“ voller Spannung, Action und viel Humor.
Auch das Micky Maus-Magazin feiert Donald Ducks und Phantomias Jubiläum! Mit dem Cover der Ausgabe #12/2019 erhält die tollpatschige Ente eine ganz persönliche Widmung - als Geschenk im Donald-Matrosenoutfit verpackt. Als Extra liegt der Ausgabe ein 50cm langer Ninja-Stab und fünf offizielle Donald Duck-Jubiläumssticker von Panini bei. Die Ausgabe #13 steht dann ganz im Zeichen von Phantomias!
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Das Gewinnspiel ist leider bereits vorbei, wir wünschen viel Glück beim nächsten Mal!
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