„Million Teilnehmer“
Gewalt nach Massenprotest gegen Gesetz in Hongkong
Bei den Massenprotesten in Hongkong gegen ein geplantes Auslieferungsgesetz ist es am Sonntag zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen. Polizisten setzten Schlagstöcke und Pfefferspray ein, als sie gegen Demonstranten vorgingen, die vor dem Parlament ein Nachtlager aufschlagen wollten, wie ein Reporter berichtete. Protestteilnehmer warfen Flaschen auf die Beamten und setzten Metallgitter gegen die Polizisten ein.
Die Zusammenstöße ereignete sich kurz nach Mitternacht (Ortszeit). Zuvor hatten Hunderttausende Menschen gegen das geplantes Auslieferungsgesetz protestiert. Die laute, bunte und dicht gedrängte Menschenmenge erstreckte sich kilometerweit in den Straßen der chinesischen Sonderverwaltungszone. Die Demo dauerte mehr als sechs Stunden. Die Organisatoren sprachen von mehr als einer Million Teilnehmer. Die Polizei gab die Teilnehmerzahl mit 240.000 Menschen an.
Das umstrittene Gesetzesvorhaben der pro-chinesischen Führung in Hongkong sieht vor, dass Auslieferungen künftig in jegliche Rechtssysteme möglich sein sollen, mit denen nicht bereits Auslieferungsabkommen bestehen. Erstmals würden damit auch Auslieferungen an das chinesische Festland möglich.
Eskalation bei den Protesten in Hongkong
Größter Massenprotest seit Jahren
An der großen Demonstration haben nach Angaben der Organisatoren rund eine Million Menschen teilgenommen. Die Zahl wurde am Sonntagabend verkündet, als die Proteste noch andauerten. Die Teilnahme ist damit größer als bei dem Massenprotest am 1. Juli 2003, der das kontroverse nationale Sicherheitsgesetz zu Fall brachte.
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