Vier Verbannungen, 15 Anzeigen - so die Einsatzbilanz der rot-weiß-roten Pfingstparty in Lignano. Auch wenn es im Vorjahr (zumindest laut Statistik) heftiger aus dem Ruder gelaufen ist, wird nach dem Wochenende im Adria-Badeort jetzt einmal tief durchgeatmet. Neu in diesem Jahr: extra angereiste Trickdiebstahl-Banden.
Vier junge Österreicher (darunter eine Salzburgerin, die sich in einer Seitengasse vor ihrem Freund entblößte) wurden heuer wegen strafrechtlicher Delikte für zwei bzw. drei Jahre aus Lignano verbannt. Um drei Ausweisungen weniger als noch 2018. 15 Party-Jünger wurden wegen Randalierens im betrunkenen Zustand angezeigt.
„Ein paar schwarze Schafe wird es immer geben“
„Die erste und die letzte Nacht hatten es in sich. Aber alles in allem war es ruhiger als im Vorjahr“, erklärt uns der mit Kollegen Martin M. extra nach Italien entsandte Polizist Heimo B. aus Villach. „Ein paar schwarze Schafe wird es immer geben - vor allem wenn Unmengen an Alkohol im Spiel sind. Abschreckendes Beispiel: Ein im Vorjahr ausgewiesener Kärntner fasste am Ende eine Strafe von 7500 Euro aus. Wegen Widerstand gegen die Staatsgewalt. Dabei muss man sagen, dass man in Lignano - trotz aller verschärften Regeln - sehr viel Toleranz zeigt. Derartige Strandpartys untertags wie hier werden sonst nirgendwo mehr geduldet.“
Extra angereiste Trickdieb-Banden als neues Problem
Ein heuer neu aufgetretenes Problem bereitet den Sicherheitsbehörden allerdings jetzt schon für 2020 Kopfzerbrechen: Extra angereiste, organisierte Trickdieb-Banden. „Die Täter suchen sich betrunkene Opfer, verwickeln sie in ein Armband-Verkaufsgespräch und schnappen sich währenddessen deren Wertgegenstände. Von Brieftaschen bis hin zu Handys“, warnt Polizist Heimo B. künftige Lignano-Urlauber schon vorab.
Klaus Loibnegger, Kronen Zeitung
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