Lange zeigte sich der Frühling in diesem Jahr von seiner winterlichen Seite, doch kaum steigen die Temperaturen, ziehen mit den Sonnenstrahlen scheinbar auch die ersten Mücken ins Land. Die ließen sich offenbar vom kalten Mai nicht abschrecken und schwirren fit wie eh und je zwischen Grillfesten und Schwimmbadbesuchen umher. „Natürlich hängt es von Temperatur und Luftfeuchtigkeit ab, wann sie schlüpfen“, erklärt Peter Kreidl von der Medizinischen Universität Innsbruck die Widerstandskraft der Insekten, aber: „Würden sie die Kälte nicht überleben, müsste der Winter ihnen ja den Garaus machen.“ So schnell werden wir die Plagegeister also nicht los. Um den Sommer trotzdem genießen zu können, heißt es also vorbeugen.
Brutplätze vernichten
„Nur die Weibchen stechen“, erklärt Kreidl. „Sie sind auf der Suche nach Nährstoffen, um Eier bilden zu können.“ Besonders wohl fühlen sie sich in stehenden Gewässern – die gilt es in den eigenen vier Wänden zu beseitigen. „Beliebte Brutplätze sind etwa Untertöpfe von Balkonpflanzen“, erklärt der Experte, „dort werden Eier gelegt, es folgt eine schnelle Vermehrung.“
Nicht alle Sprays sind auch für Kinder geeignet
An Seen oder im Garten ist das freilich schwieriger, hier sollte man in der Abenddämmerung langärmlige Kleidung tragen – und gegebenenfalls mit Sprays gegen die Blutsauger ankämpfen. In den Regalen der Apotheken gibt es dafür unzählige Helferlein – bei pflanzlichen Ölen sei die Wirksamkeit aber wissenschaftlich nicht eindeutig nachgewiesen, schildert Peter Kreidl. „Am meisten bewähren sich Sprays mit dem Wirkstoff DEET – Diethyltoluamid“, erklärt der Experte. Der Nachteil: Das Mittel könne unter Umständen die Haut reizen und sollte nicht für Kinder unter einem Jahr verwendet werden. „Bei kleinen Kindern kann man auf Sprays mit dem Wirkstoff Icaridin zurückgreifen“, rät Kreidl. Der habe eine höhere Hautverträglichkeit.
„Moskitos sind die gefährlichsten Tiere der Welt“
„Wegen der Übertragung von Krankheiten wie Malaria oder Dengue-Fieber sind Moskitos die gefährlichsten Tiere der Welt“, erklärt der Experte. Auch in Wien seien immer mehr Fälle, in denen das West-Nil-Virus übertragen wird. Entwarnung gibt es aber für Tirol: „Wir leben dahingehend im Paradies“, sagt Kreidl. Mückenstiche sind zwar lästig, aber weitestgehend ungefährlich.
Zeckengefahr ernst nehmen: Impfen lassen
Anders sieht das hingegen bei Zecken aus. „Der gemeine Holzbock“, wie die häufigste Zeckenart in Tirol heißt, wählt nicht nur den Menschen sehr gerne als Wirt, sondern hinterlässt unter Umständen auch Krankheiten, bei denen er als Überträger fungiert. Am häufigsten ist die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und Lyme-Borreliose. Gegen ersteres gibt es eine Impfung, die unbedingt zu empfehlen ist – „bei zweiterem nützen nur eine lange Hose und ein waches Auge“, erklärt Kreidl. Bei Spaziergängen in der Natur sollte man deshalb lange Kleidung tragen und – ganz gegen alle Regeln der Mode – die Hose in die Socken stecken.
Vorsicht im hohen Gras
Ebenfalls nicht ungefährlich ist es Barfuß durch hohes Gras zu spazieren – das Risiko auf eine Biene zu treten ist hoch und vor allen für Kinder äußerst schmerzhaft.
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