Ein Trauerspiel - menschlich wie auch tierisch: Ein steirischer Jäger verstarb auf der Pirsch an einem Herzversagen und lag vier Tage lang tot im Wald, ohne dass es jemandem aufgefallen war. Und vier Tage lang verharrte sein treuer Hund an seiner Seite - in der Hitze, ohne Wasser, ohne Futter. Das Tier trauert immens.
Der 68-Jährige aus dem Bezirk Weiz lebte allein und eher zurückgezogen. Dass er nach einem Ausflug in den Wald nicht zurückgekommen war, fiel zunächst niemandem auf. Ganze vier Tage lag er tot dort. „Der Zeitraum lässt sich eingrenzen, weil er den Pirschgang in seinem Buch vermerkt hatte“, so ein Beamter. Der Steirer dürfte einem Herzversagen erlegen sein, war noch vor Ort gestorben. Seine Leiche lag dort, bis ein Bauer beim Mähen sie entdeckte und Hilfe holte.
„Er hat sich nicht wegbewegt“
Wie berührend: Neben dem Körper wachte der Jagdhund und beschützte sein totes Herrl. „An den Spuren im hohen Gras haben wir feststellen können, dass der Vierbeiner im unmittelbaren Radius bei seinem Besitzer geblieben ist, sich nicht wegbewegt hat oder heimgelaufen ist, obwohl er nicht angeleint war“, so der Beamte. In der Hitze und ohne Futter! Treue bis über den Tod hinaus.
„Seine Trauer ist offensichtlich“
Auch Helfer ließ er zunächst nicht an sein Herrl, beschützte den Mann. Der Aktive Tierschutz wurde zu Hilfe gerufen. „Wir konnten ihn schließlich mit viel Geduld vorsichtig einfangen“, so Chef Charly Forstner. „Den Hund, eine Brackendame, jetzt zu beobachten, bricht uns allen hier fast das Herz. Er frisst nicht, liegt nur in seinem Körberl, lässt sich kaum ins Freie bringen. Seine Trauer ist offensichtlich.“ Und sein Schicksal ungewiss. Zumal auch nach ihm bislang niemand gefragt hat.
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