Dass man im Zeitalter von „Deepfake“-Videomanipulation mithilfe künstlicher Intelligenz nicht mehr alles glauben sollte, was ein vermeintlicher Promi im Bewegtbild von sich gibt, ist bisher vor allem IT-Kennern bekannt. Ein falscher Mark Zuckerberg auf Instagram führt die Gefahr durch manipulierte Videos, die durchaus auch für Polit-Propaganda, Mobbing und Erpressung verwendet werden könnten, jetzt aber einer breiten Internet-Öffentlichkeit vor Auge.
Die Künstler Bill Posters und Daniel Howe haben als Werbeaktion für eine Kunstausstellung mit KI-Unterstützung nämlich ein beeindruckend realistisches Fake-Video von Facebook-Boss Mark Zuckerberg erstellt und es ausgerechnet im facebookschen Foto-Netzwerk Instagram veröffentlicht.
In dem Video lassen die Künstler Zuckerberg sagen: „Stellen Sie sich das vor: Jemand mit totaler Kontrolle über die gestohlenen Daten von Millionen von Menschen, all ihre Geheimnisse und Zukunftspläne.“ Im Begleittext zum falschen Zuckerberg wird dann aufgeklärt: „Wir verbessern die Transparenz von Werbung. Deepfake: KI lässt falschen Mark Zuckerberg reden.“
Falscher Zuckerberg irritiert Instagram-User
Auf Instagram hat das Video naturgemäß für Irritation gesorgt, viele Nutzer erkannten die Fälschung nicht auf Anhieb. Online darf es trotzdem bleiben: Die Betreiber - Instagram gehört ausgerechnet zu Facebook - haben laut „WinFuture“ erklärt, dass sie mit dem Fake-Zuckerberg genauso umgehen wollen wie mit anderen Falschmeldungen. Diese werden, wenn sie gemeldet werden, entsprechend markiert und tauchen nicht mehr in den Empfehlungen auf. Online bleiben sie aber trotzdem.
Die technische Funktionsweise von „Deepfake“-Videos: Ein KI-Algorithmus wird mit Aufnahmen der Zielperson gefüttert und nutzt diese, um in einem Video Bild für Bild die Gesichter auszutauschen - inklusive passender Mimik und Lippenbewegungen. Das funktioniert so gut, dass die auf diesem Weg entstehenden Videos für Laien kaum als Fälschung zu erkennen sind. Internet-Scherzbolde nutzten das frei verfügbare Deepfake-Tool in der Vergangenheit auch, um Hollywood-Stars in Pornofilme einzubauen oder in Spielfilmen Schauspieler auszutauschen.
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