Alarmierende Studie

Wir nehmen pro Woche bis 5 Gramm Mikroplastik auf

Wissenschaft
12.06.2019 15:14

Zu einem beunruhigenden Ergebnis kommt eine Untersuchung, die die australische University of Newcastle im Auftrag des WWF durchführte: Demnach nehmen Menschen pro Woche im weltweiten Durchschnitt bis zu fünf Gramm Mikroplastik auf - das entspricht etwa dem Gewicht einer Bankomatkarte. Auf einen Monat hochgerechnet ergibt das ungefähr 21 Gramm, pro Jahr kommt ein viertel Kilogramm Plastik zusammen. „Kunststoffmüll verschmutzt nicht nur Flüsse und Ozeane und schadet den Meereslebewesen, sondern ist inzwischen auch im Boden und in der Luft nachgewiesen“, mahnte die Leiterin Meeresschutz des WWF Deutschland, Heike Vesper, die die Studie am Mittwoch in Hamburg vorgestellt hat.

„Wir können nicht verhindern, dass wir selbst Plastik aufnehmen“, fügte Vesper hinzu. „Mikroplastik belastet die Luft, die wir atmen, unsere Nahrung und das Wasser, das wir trinken.“ Es werde derzeit noch erforscht, wie sich die Aufnahme von Plastik auf die menschliche Gesundheit auswirke. Klar sei aber, dass es sich bei Plastikverschmutzung um ein globales Problem handle, das auch die Menschen direkt betreffe.

Plastikmüll hat sich zur Plage entwickelt. (Bild: AFP )
Plastikmüll hat sich zur Plage entwickelt.

Plastikteilchen sogar in der Atemluft
„Denn große Plastikteile zerfallen zu Mikroplastik, das mittlerweile in Nahrungsmitteln wie Honig, Muscheln und Fisch nachgewiesen wurde“, betonte Vesper. Weitere Quellen seien Abrieb von Mikroplastik in Plastikflaschen und Synthetikfasern in der Atemluft. „Wenn wir kein Plastik in unserem Körper wollen, müssen wir verhindern, dass jedes Jahr Millionen Tonnen Kunststoffmüll in die Natur geraten.“

Plastik unbedingt vermeiden
Dafür bedürfe es eines globalen Abkommens gegen Plastikverschmutzung mit verbindlichen Zielen, erklärte der WWF. Auch Unternehmen müssten der erweiterten Verantwortung für ihre Produkte und den von ihnen verursachten Müll besser gerecht werden. Oberstes Ziel müsse sein, unnötiges Plastik zu vermeiden. Ein Beitrag Österreichs dazu ist das Verbot von Plastiksackerln. Seit dem Jahr 2000 wurde laut WWF so viel Plastik produziert wie in allen Jahren zuvor zusammen. Etwa ein Drittel der Plastikmenge gelangt demnach unkontrolliert in die Umwelt.

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