In einer nicht allzu weit entfernten Zukunft hat die sogenannte „weiße Plage“ die Menschheit auf ein Minimum dezimiert. In zusammengerotteten Bastionen versucht sich die Gesellschaft über Wasser zu halten. Inmitten dieses Chaos sind die Brüder Zack und Archer Goodwoody ein Dorn im Fleisch der so dringend notwendigen, militanten Regeln. Was widerfährt ihnen in einem der letzten Siedlungsprojekten der Menschheit und welche grausamen Augen sind auf sie gerichtet? Wir verlosen die ersten vier Bände der großartigen Serie „Gung Ho“ und stellen die Geschichte vor.
Der titelgebende Ausdruck „Gung Ho“ kommt in einer Abwandlung ursprünglich aus der chinesischen Sprache und bedeutet soviel wie enthusiastisch oder übereifrig. Im westlichen Sprachgebrauch hat der Begriff oft etwas von einem Kampfschrei, im Original ist Gung Ho tatsächlich das Motto einer chinesischen Firma.
Die U.S. Marine Corps übernahmen den Begriff als Zusammenhalt-Paraole und in dem Kriegspropagandafilm „Gung Ho!“ aus dem Jahr 1943 als Titel - auf Deutsch wurde der Film als „Unternehmen Donnerschlag“ veröffentlicht. Gemessen an der vorliegenden Geschichte sollte man wohl am Ehesten die Bedeutung „hitzköpig“ zu Rate ziehen.
“Unsere Eltern haben sich mit uns durch halb Europa gekämpft“
Endzeitgeschichten gibt es in den letzten Jahren vermehrt auch innerhalb der Comicwelt zu finden. Der Reiz einer, von einem gigantischen Unglück, zerbeutelten Welt ist sowohl morbide, wie verständlich. Viele Leute suchen die Einsamheit von Berghütten, die Abgeschiedenheit kleinerer Kommunen. Wenn wir jegliche Romantisierung außer Acht lassen, so wird es mehr als ein Blackout sein müssen, um die Zivilisation, so wie wir sie kennen, in ihren Grundfesten zu erschüttern.
Autor Benjamin von Eckartsberg und Künstler Thomas von Kummant sind in ihrer Ideensfindung bei „Gung Ho“ in die Richtung von mutierten, monströsen Affenkreaturen gegangen. Diese Primaten zerstören und attackieren mutwillig und sind kaum aufzuhalten. Die Welt ist um ein Vielfaches leerer und doch voller zugleich geworden.
„In der Gefahrenzone existiert so etwas wie Fairness nicht“
Zack und Archer Goodwoody haben schon viel durchgemacht. Von ihren Eltern bis vor die Tore einer menschlichen Siedlung gebracht, ehe diese der sogenannten „weißen Plage“ zum Opfer fiel, müssen sie zum ersten Mal in ihrem Leben Teil einer großen Gemeinschaft sein. Archer, der Ältere von Beiden, eckt fast sofort bei den militanten Führungskräften an, während Zack allein durch die deformierten Narben im Gesicht ein leichtes Ziel für Gleichaltrige darstellt. Dabei dürfen die beiden Brüder nicht unterschätzt werden. Man überlebt nicht einfach so da draußen.
Bis zum mittlerweile vierten Teil der Serie begleiten wir die Beiden durch die strahlende, beeindruckend helle Welt einer Endzeit, in der die Grundfrage immer zu zu sein scheint: „Wie lange kann man ein Mensch bleiben?“ Zwischen zerfallenen Fabriksgebäuden und von der Natur zurückeroberten Zementblöcken erinnert die Reihe an berühmte Romane wie „Der Herr der Fliegen“ oder Computerspiele wie „The Last of Us“. Wir erfahren mehr über die grausamen Waisenhäuser am Rande der Gesellschaft und während die Erwachsenen in der Serie zusehends desillusioniert werden, versuchen die Jugendlichen das Ruder ihres Lebens herumzureißen.
Wem könnte es gefallen?
Ja, der Comic ist grafisch. Nicht nur was seine Schönheit betrifft, sondern auch Themen wie Gewalt und Sex. Dabei wird sich aber fast immer in Zurückhaltung geübt, fast so als würde man uns sagen wollen: Das kennt ihr alles schon. Schaut lieber auf die Dinge, die wichtiger sind. Die Comicserie überzeugt mit widerwärtigen Bösewichten und kaputten Beziehungen, ebenso wie mit astreinen zwischenmenschlichen Dynamiken. Eine Reihe, die zum immer wieder Lesen einlädt.
von Kumman/von Eckartsberg, Cross Cult
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Das Gewinnspiel ist bereits beendet. Vielen Dank für die Teilnahme!
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