Eskalation am Golf

Trump nach Angriffen: „Der Iran hat es getan“

Ausland
14.06.2019 19:30

US-Präsident Donald Trump hat keinen Zweifel daran, dass das Regime in Teheran hinter den Angriffen auf zwei Öltanker im Golf von Oman steckt. „Der Iran hat es getan“, sagte Trump in einem TV-Interview am Freitag in Washington. Auf den Angriffen „steht ganz groß Iran drauf“, sagte Trump mit Blick auf Aufnahmen (Video oben), die angeblich Iraner beim Entfernen einer nicht explodierten Mine von einem der Tanker zeigen.

„Wir werden sehen“, antwortete Trump auf die Frage, wie man den Iran stoppen könnte. „Ich will dieses Land nicht verletzen, aber sie dürfen keine Atomwaffe haben. So einfach ist das“, sagte Trump mit Blick auf die Islamische Republik.

Angriff auf einen Öltanker im Golf vom Oman (Bild: AP)
Angriff auf einen Öltanker im Golf vom Oman
US-Präsident Donald Trump (Bild: APA/AFP/Saul Loeb)
US-Präsident Donald Trump

Zugleich gab der US-Präsident einem Versuch des Iran, den Golf von Oman im Atomstreit zu blockieren, keine Erfolgsaussichten. Der Golf werde nicht geschlossen, „und wenn (er geschlossen werden sollte), dann nicht für lange Zeit“.

EU will vorerst „Informationen sammeln“
Die EU gab sich in Sachen Schuldzuweisungen etwas vorsichtiger: „Wir sind dabei, die Lage zu bewerten und Informationen zu sammeln“, sagte ein ranghoher EU-Beamter am Freitag. Der Iran hält die am Vortag von US-Außenminister Mike Pompeo vorgebrachte Beschuldigung für „lächerlich, gleichzeitig aber auch besorgniserregend und gefährlich“, wie Außenamtssprecher Abbas Moussawi am Freitag sagte. Anstatt grundlose Unterstellungen zu verbreiten, sollte man eher herausfinden, wer von solchen Krisen am Golf am meisten profitiere. Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu warnte wie beispielsweise auch China vor übereilten Reaktionen und forderte eine ernsthafte Untersuchung.

US-Außenminister Mike Pompeo (Bild: The Associated Press)
US-Außenminister Mike Pompeo

Die genauen Umstände der schweren Zwischenfälle am Vortag bleiben weiter mysteriös. Der japanische Betreiber eines der Schiffe bestritt, dass der Tanker von einem Torpedo getroffen worden sei. Es habe zwei Angriffe im Abstand von einigen Stunden gegeben, sagte der Präsident der Firma Kokuka Sangyo. Die Crew der Kokuka Courageous habe vor der zweiten Explosion ein „fliegendes Objekt“ gesehen, das auf sie zugesteuert sei, erklärte er weiter. Am Donnerstag hatte er zunächst mitgeteilt, der Tanker sei von „einer Art Granate“ angegriffen worden.

Brand auf Tanker gelöscht
Das Schiff hat Methanol geladen und wird von der deutschen Reederei Bernhard Schulte Shipmanagement (BSM) gemanagt. Die 21-köpfige Besatzung sei auf den Tanker zurückgekehrt, teilte BSM mit. Das Schiff soll nun in den Hafen Khor Fakkan in den Vereinigten Arabischen Emiraten geschleppt werden. Ein zweites Schiff, der Tanker Front Altair, geriet nach Explosionen in Brand. Auf dem norwegischen Tanker wurde das Feuer inzwischen gelöscht, wie die zuständige Reederei mitteilte.

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