Ex-Stabhochspringerin Grünberg weiß, dass sie freie Schritte - wie jene von Lukas Müller (im Video) - ohne Forschungserfolge nicht schaffen wird.
Frau Grünberg, nächstes Monat jährt sich Ihr verheerender Unglückssprung zum vierten Mal. Denken Sie da besonders oft an die schwere Zeit zurück?
Nicht unbedingt. Der 30. Juli 2015 gehört einfach zu mir dazu. Ich führe auch jetzt ein extrem schönes Leben - bin glücklich, dass ich gelernt habe, mit meiner Behinderung so gut umzugehen. Wäre mir dasselbe vor 50 oder 60 Jahren passiert, hätte wohl alles ganz anders ausgesehen. Insofern bin ich auch dankbar.
In der Therapie hat sich viel getan. Sie haben bestimmt die Bilder von Ex-Skispringer Lukas Müller gesehen, die ihn gehend zeigen
Ja, das ist ein richtig lässiges Video. Ich freue mich riesig für den Lukas. Aber man sieht auch, welch langer Weg es ist. Sein Unfall war 2016, und so ein Fortschritt erfordert langjähriges, fleißiges Training.
Hoffen Sie auf ähnlich positive Entwicklungen in ihrer Reha?
Bei mir wird das leider nicht möglich sein, da ich einen kompletten Querschnitt habe. Da bräuchte es schon einen enormen medizinischen Fortschritt. Aber ich übe viel, um mehr Kraft zu bekommen. Damit ich es etwa vom Rollstuhl auf die Liege oder auf das Bett alleine schaffe.
Sie waren am „Talent Day“, wo Kinder mit Behinderung für Sport begeistert wurden. Ist Parasport auch für Sie selbst ein Thema?
Leistungssport will ich im Moment keinen machen, dafür hätte ich auch zu wenig Zeit. Aber ich habe ein Handbike, mit dem ich gerne trainiere.
Ihre Tätigkeit im Nationalrat endet vorzeitig. Kandidieren Sie wieder?
Ich möchte schon. Denn ich habe mich gut eingearbeitet. Und es gibt noch viel zu tun, um die Lebensqualität für Menschen mit Behinderung zu steigern.
Anja Richter, Kronen Zeitung
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