Er hat sich schon bisher in der Ibiza-Affäre mit seiner Internet-Plattform einen Namen gemacht: Prof. Gert Schmidt, eigentlich Kämpfer gegen das illegale Glücksspiel, erhielt auch die offenbar schlecht gefakten E-Mails, die in die ÖVP-Spitze führen sollen (siehe Video oben). Und er kündigt „mehr Enthüllungen“ an …
Bei dem Material, das der Aufdecker zugespielt bekommen hat, soll es sich um ein ganzes Konvolut eines augenscheinlich miserabel gefälschten Schriftverkehrs zur Ibiza-Affäre zwischen ÖVP-Altkanzler Sebastian Kurz und dessen rechter Hand, Ex-Minister Gernot Blümel, handeln. „Wir haben ein Video mit Strache und Gudenus. Mehr persönlich“, hätten die Spitzenpolitiker etwa ausgedealt - alles ein Fake!
„Brisant wie die gefälschten Hitler-Tagebücher“
Gegenüber der „Krone“ bestätigt Glücksspielexperte Schmidt eine ähnliche Tragweite „wie bei den damals gefälschten Hitler-Tagebüchern“. Und er kündigt - natürlich via Internet-Plattform - „bald weitere Enthüllungen“ an.
„Automatenjäger“ sucht Ibiza-Hintermänner
Schmidt selbst gilt als schillernde Persönlichkeit, der sich als „Automatenjäger“ in der Glücksspielbranche einen Ruf im Kampf gegen illegale Machenschaften erworben hat. Mit seiner bis zum Auffliegen des FPÖ-Skandals de facto unbekannten Aufdecker-Plattform „EU-Infothek“ hat sich der 55-Jährige voll und ganz der Aufklärung des Ibiza-Videos verschrieben. Und gibt sich immer bestens informiert.
Sein vermeintlich hehres Motiv: „Ich will herausbekommen, wer hinter dieser Falle steckt. Das wurde für mich noch zu wenig aufgegriffen.“ Tatsächlich war er der Erste, der die Spur zum Wiener Anwalt und mit der „Krone“ gemeinsam auch den Verkauf des Videos an einen deutschen Verein für Krügerrand-Goldmünzen im Wert von 600.000 Euro enthüllte.
Detektive, Forensiker und Co. beschäftigt
Von seinem Büro unweit des Wiener Rathauses aus macht er nun mit einem großen Apparat Jagd auf die Hintermänner: Detektive, Forensiker und andere Experten gehören zu einem Stab von mehr als zehn Mitarbeitern, der sich nur mit dieser brisanten Causa beschäftigt. Zudem betreibt Schmidt ein Hotel in Thailand und verkauft Unterwäsche für Frauen. An der Lösung spektakulärer Kriminalfälle will er sich übrigens schon vor Jahrzehnten beteiligt haben - bei der Verhaftung des berüchtigten Prostituierten-Serienmörders Jack Unterweger …
Christoph Budin, Kronen Zeitung
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.