Biodiversitäts-Studie

Wiener Kleingärten sind wahre „Oasen der Vielfalt“

Wien
18.06.2019 11:07

Wien ist eine der lebenswertesten Städte der Welt - nicht nur für Menschen: Das beweist die Studie „Biodiversität der Wiener Kleingärten“. „Die Kleingärten sind sehr vielfältig und artenreich“, fasst Forschungsprojektleiter Gerhard Bedlan zusammen. In den untersuchten Kleingärten in vier Wiener Gemeindebezirken wurden insgesamt 391 Pflanzenarten nachgewiesen, die einen idealen Lebensraum für die Tier- und Insektenpopulation darstellen. Das beweise, dass Wiens Gärten mehr als „grüne Inseln“ sind.

Rosen, Tulpen und Lavendel werden laut der Studie der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) am häufigsten kultiviert. In vielen Kleingärten werden auch wieder Obst, Gemüse und Kräuter gepflanzt. Mehr als 75 verschiedene Arten von sogenannten Nahrungspflanzen wurden nachgewiesen, wobei Apfelbäume, Tomaten oder Johannisbeeren in mehr als 60 Prozent der Kleingärten wachsen. 

(Bild: APA/dpa/Gregor Fischer)

Die vielfältige Flora bietet einen idealen Lebensraum für die Tier- und Insektenpopulation, da diese hier Nahrung, Brutplätze und Schutzräume finden. Für die Studie wurde ein Schwerpunkt auf die Zikaden- und Landwanzen-Population gelegt, „da diese wissenschaftlich betrachtet ausgezeichnete Indikatoren für die Artenvielfalt darstellen", erklärte Insekten- und Pflanzenexperten Anna Moyses.

Sylvia Wohatschek (Zentralverband der Kleingärtner), Anna Moyses (AGES), Wilhelm Wohatschek (Zentralverband der Kleingärtner), Gerhard Bedlan und Swen Follak (AGES) (Bild: Peter Nemenz)
Sylvia Wohatschek (Zentralverband der Kleingärtner), Anna Moyses (AGES), Wilhelm Wohatschek (Zentralverband der Kleingärtner), Gerhard Bedlan und Swen Follak (AGES)

„Oasen der Vielfalt“
„Das sich hartnäckig haltende Vorurteil, dass im Großteil der Wiener Kleingärten von Biodiversität keine Rede sein kann, da nur Rasen und Thujen gepflanzt sind oder alle Kleingärtner nur mit der Giftspritze hantieren, ist somit wissenschaftlich widerlegt. Die Wiener Kleingärten sind wahre ‚Oasen der Vielfalt‘“, betont Zentralverbandspräsident Wilhelm Wohatschek.

(Bild: Gartenbauschule Langenlois)

Vier Mikroklimata in vier Bezirken
Gleich vier verschiedene Mikroklimata finden sich in der Bundeshauptstadt. Daher wurden Kleingartenanlagen aus diesen vier Regionen unter die Lupe genommen. Die Leopoldstadt gilt dank der Prater-Auen als Feuchtgebiet, Penzing verfügt über große Teile des Wienerwaldes, die Kleingartenanlage Auf der Schmelz liegt mitten im verbauten Stadtgebiet und die Donaustadt hat bereits pannonisches Klima. 

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