Der Plan ist natürlich nicht neu: Seit Jahren, ja sogar Jahrzehnten, gibt es Ideen und Überlegungen, die Salzach-Ufer in der Stadt Salzburg zu einem belebten Naherholungsgebiet umzugestalten. Ein Trend, der sich durch Metropolen in ganz Europa zieht. Die „Krone“ zeigt einige Beispiele für eine moderne Ufer-Gestaltung.
„Ja, wir entwickelten vor zehn Jahren ein Konzept für die Salzach-Ufer“, erinnert sich Landschaftsarchitekt und Stadtplaner Franz Damm vom Münchener Büro Keller Damm Kollegen.
„Sanierte Flüsse, die nicht mehr als Handelsrouten oder Abwasserrinnen dienen, haben Potenzial dafür. Das gilt gleichermaßen für Salzburg und die Salzach als Transportweg“, sagt Damm.Ein Kernpunkt für ihn war damals die Umgestaltung des Volksgartens näher zur Salzach, genauso wie die Einbindung des Aya-Bades in Richtung Ufer.
Beispiele aus Europa zeigen: Der Trend zur Freizeit an den Flussläufen ist ungebrochen, Menschen bevölkern die Uferpromenaden. Und eines haben alle Flussprojekte gemein: Die Umsetzung ist auf viele, viele Jahre angelegt.
Autofreie Seine-Promenade
Am 26. September 2016 machte der Pariser Stadtrat ernst:Das rechte Seine-Ufer wurde auf einer Länge von 3,3 Kilometern komplett autofrei gestaltet. Dort wo vorher 40.000 Fahrzeuge pro Tag unterwegs waren, wurde eine malerische Kulisse für Einheimische und Touristen geschaffen. „Alle Städte dieser Welt gehen in diese Richtung und ich möchte nicht, dass Paris hinterherhinkt“, sagte die Bürgermeisterin Anne Hidalgo damals. Und es war nicht der erste Schritt der französischen Hauptstadt in Richtung grüner Uferpromenaden: 2013 wurde bereits am linken Seine-Ufer ein Straßenabschnitt gesperrt. Der nur im Sommer geöffnete Seine-Strand „Paris Plages“ erfreut sich seit Jahren großer Beliebtheit. Insgesamt gibt es jetzt sieben autofreie Kilometer am Seine-Ufer. Bürgermeisterin Hidalgo nennt es „eine Rückeroberung der Seine“.
Ein grünes Stuttgart 2035
Der Masterplan „Landschaftspark Neckar in Stuttgart - Stadt am Fluss“ zeigt, was am Neckar möglich ist: Stadtumbau und Qualifizierung der Freiräume stehen dabei ebenso auf der Agenda wie ökologisch orientierte Renaturierungsprojekte. Im Laufe der Jahre soll so ein zusammenhängendes Freiraumsystem entlang des Flusses entstehen.Dazu bündelt der Masterplan bisher entwickelte einzelne Projekte entlang des Neckars und bereitet deren kontinuierliche Umsetzung vor. Sukzessive sollen Uferbereiche umgestaltet und für die Bewohner der Stadt nutzbar gemacht werden oder ökologisch wertvolle Lebensräume für Pflanzen und Tiere entstehen. Im Sommer 2015 hatte Oberbürgermeister Fritz Kuhn die Initiative ergriffen, 2017 gab der Gemeinderat grünes Licht.„Der Masterplan ist solide Basis, um die Projekte bis 2035 umzusetzen.“
Badespaß in den Flüssen
Die Schweiz hat es vorgemacht, halb Europa zieht nach: Flussbäder erfreuen sich großer Beliebtheit. Berlin hat ein Flussbad, Helsinki plant statt des Fähr- und Kreuzfahrtschiffhafens (Südhaven) eine schwimmende Saunalandschaft und London feilt am „The Thames Bath Project“ (Fertigstellung 2023) und somit der Wiederbelebung der Themsebäder. Auch in München will der Verein „Isarlust“ ein Isarbad mitten in der Stadt realisieren. Auch in Salzburg möglich: Durch Zuflüsse wie den Gersbach gibt es frisches Wasser für die Salzach.
Trendige Szene am Kanal
Freizeitlicher Anziehungspunkt war der Wiener Donaukanal schon im 19. Jahrhundert mit Sommerbädern und hölzernen Badeschiffen. Mitte der 1990er-Jahre wurde er mehr und mehr zum Freizeit- und Erholungsraum. 2000 ging das Badeschiff bei der Urania in Betrieb, die „Summer Stage“ brachte Konzerte, seit 2005 ist die Strandbar Hermann fixer Bestandteil bei der Wienfluss-Mündung und ein positives Beispiel für die Revitalisierung der Uferbereiche. Derzeit laufen die Planungen und Diskussionen, die Gastromeile auch winterfit zu machen.
Sportpläne an Donaumeile
Nicht nur die großen Städte machen es vor, die kleinen ziehen nach. Beispiel Krems. Entlang der Donau, zwischen Mauterner- und St. Pöltner-Brücke, soll bis 2030 eine neue Sport- und Freizeitmeile entstehen. Angedacht sind mögliche Aktionspunkte und Plätze, die neben der Donau liegen.Im Zentrum aller Planungen stehen Neubau und Erweiterung von Badearena und Sporthalle sowie die verkehrsmäßige Verbindung zum Stadtzentrum.Krems ist eine der wichtigsten Schul- und Universitätsstädte in Österreich mit 15.000 Studenten und 6000 Schüler.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.