Walter Semetkowski ist vermutlich nicht allen ein Begriff, genau so wenig wie Rudolf List oder Walther Nernst. Umso wichtiger das jüngste Bildungsprojekt der Stadt Graz: Sämtliche personenbezogenen Verkehrsflächen werden mit erklärenden Zusatztafeln versehen - nicht nur die problematischen, sondern alle 734!
Nach einer Begutachtung durch eine Historiker-Kommission war es nach anhaltender Kritik 2018 dann auch amtlich: 82 Straßen, Plätze und Gassen gelten in Graz als demokratiepolitisch bedenklich, 20 davon sogar als „sehr problematisch“ (wir berichteten).
Mit der Entfernung der Schilder konnte man sich im Rathaus nicht anfreunden, jetzt geht man den Weg der Aufklärung: „In einem ersten Schritt werden die bedenklichen Namen durch Zusatztafeln in den jeweiligen Straßen erklärt, nach und nach sollen bis 2028 dann alle weiteren Namensgeber und ihre Leistungen vor den Vorhang geholt werden“, informierte Bürgermeister Siegfried Nagl am Freitag.
Zehn-Jahres-Projekt beginnt noch heuer
Federführend für das 1,3-Millionen-Euro-Projekt ist das Straßenvermessungsamt, auch Kulturamt und Karl-Franzens-Uni wurden für die inhaltliche Aufarbeitung ins Boot geholt. Ein Stadtplan mit Erklärungen aller personenbezogenen Straßennamen soll künftig auch auf der Homepage der Stadt Graz zu finden sein.
Wie die Tafeln aussehen werden, konnte man noch nicht sagen.
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