„Das ist Fiktion“
Journalistin wirft Trump sexuellen Übergriff vor
Belästigungsvorwürfe und Affären mit Pornodarstellerinnen: Zahlreiche Frauen haben US-Präsident Donald Trump bereits in Erklärungsnot gebracht. Nun ist ein Buch mit neuen brisanten Vorwürfen erschienen, aus dem das „New York Magazine“ zitiert. Darin schildert die bekannte „Elle“-Kolumnistin Journalistin Elizabeth Jean Carroll ein Treffen mit Trump Mitte der 1990er-Jahren, bei dem der damalige Immobilienunternehmer sie in einer Umkleidekabine zum Sex habe zwingen wollen.
Nach eigenen Angaben traf Carroll Trump damals im New Yorker Luxuskaufhaus Bergdorf Goodman. Trump habe sie gebeten, ihn beim Kauf von Damenunterwäsche für eine nicht näher genannte Frau zu beraten. Er habe zu einem durchsichtigen Spitzenbody gegriffen und ihr vorgeschlagen, ihn anzuprobieren. Sie habe Trump im Scherz vorgeschlagen, den Body selbst anzuprobieren, und sei mit ihm in eine Umkleidekabine gegangen.
„Als die Tür sich schloss, stürzte er sich auf mich, drückte mich gegen die Wand“, schreibt Carroll. Trump habe seinen Mund gegen ihre Lippen gepresst, ihre Strumpfhose heruntergerissen, seine Hose geöffnet und sei in sie eingedrungen. Sie habe sich schließlich befreien können und sei aus der Umkleidekabine geflohen.
Trump: „Habe Carroll nie getroffen“
Das Weiße Haus weist die Vorwürfe nach Angaben des „New York Magazine“ zurück. Ein Sprecher nannte die Darstellungen demnach „vollkommen falsch und unrealistisch“. Die Anschuldigungen dienten nur dazu, „den Präsidenten schlecht aussehen zu lassen“. Trump selbst erklärte, er habe Carroll nie getroffen. Der Vorfall habe „nie stattgefunden“. „Sie versucht ein neues Buch zu verkaufen - das sollte auf ihre Motivation hinweisen. Es sollte in der Abteilung Fiktion verkauft werden“, schlug der Präsident vor.
Weiter hieß es in Trumps Statement: „Ich bedanke mich bei Bergdorf Goodman, dass sie bestätigen, keine Videoaufzeichnungen eines solchen Vorkommnisses zu haben, weil es nie stattgefunden hat.“ Falsche Anschuldigungen würden die Schwere eines echten Übergriffs untergraben. Trump forderte jedermann dazu auf, eventuelle Erkenntnisse über eine Beteiligung seines politischen Gegners, der US-Demokraten, an den Vorwürfen zu melden.
Journalistin hatte Angst vor Todesdrohungen
Warum Carroll damals keine Anzeige erstattete, begründet sie heute mit der Angst vor Repressalien. Sie habe befürchtet, Todesdrohungen zu erhalten, ihren Job zu verlieren und „durch den Schmutz gezogen zu werden“. Die 75-Jährige verwies auch auf die Anschuldigungen von 15 Frauen gegen Trump, die ihm ebenfalls sexuelle Belästigung vorwerfen.
Mehrere Verfahren gegen Trump bei US-Gerichten
Der heutige US-Präsident hat dies stets dementiert und die betreffenden Frauen stattdessen bedroht und attackiert. Eine ganze Reihe von Verfahren sind bei US-Gerichten anhängig - bisher jedoch ohne Konsequenzen für den Präsidenten. Weltweit Schlagzeilen hatte die ehemalige Pornodarstellerin Stormy Daniels gemacht, die nach ihren Angaben eine Affäre mit Trump hatte. Trump soll ihr und einer weiteren Geliebten im Wahlkampf 2016 Schweigegeld gezahlt haben.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.