Neben erfolgreichen Graphic Novels wie „Pjöngjang“ und „Aufzeichnungen aus Birma“ begann sich der kanadische Comiczeichner Guy Delisle schon früh mit seinem Leben als Vater zweier Kinder auseinander zu setzen. Diese Sammlung wird nun bereits durch den vierten Teil von komischen Alltagsgeschichten ergänzt. krone.at verlost zusammen mit dem Reprodukt Verlag den „Ratgeber für schlechte Väter Band 4“.
Es gibt am internationalem Büchermarkt viele Fach- und Sachbücher rund um das Thema „Kinder kriegen“ und „Kinder am Leben erhalten“. Manche davon verstehen sich als bierernste Abhandlungen, andere eher als „Baby - Eine Gebrauchsanleitung“. Guy Delisle aus Québec hat ganz entschieden die letztere Ausrichtung für seine Buchreihe auserkoren. Nach journalistischen Tatsachenberichte widmet er sich nun lieber den Alltagsgeschichten rund um seine zwei Kinder. Es geht um die Vermittelung von familiären Werten, ebenso wie um kanadische Jugendrituale und das Leben in einer Familie, die oft auf Reisen ist. Wie erklärt man einem kleinem Kind den Nahostkonflikt und wer stellt erwachsene Menschen unter Hausarrest?
„Ich zerbreche mir den Kopf..“ „Und was ist das, Kopfzerbrechen? Kann ich dir dabei helfen?“
In seinem betont simplen Zeichenstil erzählt Guy in tagebuchhafter Form das Leben rund um seinen Sohn Louis und seine Tochter Alice. Einen Blick auf den Nachwuchs gab es bereits in dem Comic „Aufzeichnungen aus Burma“. Hier begleitete er seine Frau, die für die Organisation „Ärzte ohne Grenze“ durch die Welt reiste, am Anfang noch zu Zweit, in Burma dann bereits zu Dritt.
In all den kleinen Anekdoten schwingt eine gewisse herzliche Überforderung des Vaters nach, aber auch eine pragmatische Ader, die Guy selbst so von seinem Vater gelernt hat. Ob er nun dem Sohn beibringt wie man auf einen Boxsack einschlägt oder der Tochter versucht Grammatik und Satzstellung dank der „Harry Potter“-Reihe beizubringen; alle haben Spaß an der liebevollen, wenn auch manchmal dysfunktional wirkenden Familiendynamik. Es entstehen Familienbilder, die man so sicher schon bei sich selbst und Anderen beobachten konnte.
Wem könnte es gefallen?
Jede Familie hat etwas Schräges an sich und die Delisles halten damit nicht hinter den Berg. Die kurzweiligen Geschichten sind schnell gelesen und erheitern langfristig. Politische Inhalte sind hier, für Fans des Künstlers, weniger zu finden.
Delisle, ISBN: 978-3-95640-181-7, Reprodukt Verlag
Tipp: Als politischer Reportagecomic kann man „Geisel“ empfehlen. Hierbei hat Guy Delisle die 111-tägige Geiselhaft von Christophe André, einem Mitarbeiter der Hilfsorganisation „Ärzte ohne Grenzen“, in klaustrophobisch enge Bilder festgehalten.
Das Gewinnspiel ist leider bereits vorbei, wir wünschen viel Glück beim nächsten Mal!
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