Atomgespräche
Kim erhielt „hervorragenden“ Brief von Trump
Wird ein Brief die festgefahrenen Atomgespräche zwischen den USA und Nordkorea wieder beflügeln? US-Präsident Donald Trump hat seinem nordkoreanischen Gegenüber Kim Jong Un ein Schreiben mit „hervorragendem Inhalt“ zukommen lassen, wie die nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA am Sonntag vermeldete. Beobachtern zufolge könnten die seit dem gescheiterten Gipfeltreffen in Hanoi stockenden Atomgespräche wieder in Gang kommen.
Kim schätze „die politische Urteilsfähigkeit und den außerordentlichen Mut“ Trumps und wolle „den interessanten Inhalt“ des Schreibens „ernsthaft prüfen“, meldete KCNA, ohne nähere Angaben zum Inhalt zu machen. Unklar blieb auch, wann der Brief in Washington abgeschickt wurde und in Pjöngjang eintraf. Die nordkoreanische Staatszeitung „Rodong Sinmun“ veröffentlichte auf der Titelseite ein Foto von Diktator Kim in seinem Büro, das ihn bei der Lektüre des Briefes zeigt. Das Weiße Haus hat die Existenz des Briefes noch nicht bestätigt.
Der Bericht über den Brief aus Washington erfolgte nur zwei Tage nach dem Staatsbesuch des chinesischen Präsidenten Xi Jinping in Nordkorea. Zum Abschluss des Besuchs hatte Kim am Freitag die „unerschütterliche“ und „unabänderliche“ Freundschaft beider Länder hervorgehoben. Der erste Besuch eines chinesischen Staatschefs in Nordkorea seit 14 Jahren stand für die wieder enger werdenden Beziehungen der historischen Verbündeten. Beobachter sahen in Xis Besuch den Versuch, Trump eine Woche vor dem G20-Gipfel in Japan an den Einfluss Pekings auf Nordkorea zu erinnern.
In den Atomgesprächen zwischen Washington und Pjöngjang herrscht seit dem Gipfel in Hanoi Stillstand. Beim historischen ersten Gipfeltreffen zwischen Trump und Kim im Juni 2018 in Singapur hatte Nordkorea grundsätzlich einer Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel zugestimmt. Konkrete Schritte wurden damals aber nicht vereinbart. Der zweite Gipfel in der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi im Februar wurde ergebnislos abgebrochen. Nordkorea hatte eine Aufhebung der Sanktionen gefordert, über eine Gegenleistung Pjöngjangs wurde aber keine Einigung erzielt.
Auch Trump freute sich über „wunderbaren Brief“
Beide Seiten machten sich für das Scheitern des Gipfels verantwortlich. Trotzdem signalisierten sowohl Trump als auch Kim Bereitschaft zu einem neuen Treffen. Kürzlich sagte Trump im Weißen Haus, er habe einen weiteren „wunderbaren Brief“ von Kim erhalten.
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