Überragend! Wie von einem anderen Stern kommend, hat Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton den Grand Prix von Frankreich am Sonntag in einer beinahe schon beängstigend überlegenen Manier gewonnen! Der Brite holte in Le Castellet aus der Pole gestartet seinen 79. Sieg insgesamt und bereits den vierten en suite, Mercedes-Teamkollege Valtteri Bottas kam 18 (!) Sekunden zurückliegend auf den zweiten Platz. Dritter wurde der Monegasse Charles Leclerc im Ferrari vor Red-Bull-Pilot Max Verstappen. Sebastian Vettel musste sich im zweiten Ferrari mit Rang fünf begnügen - immerhin konnte er dem Rennsieger auf den letzten Drücker noch die schnellste Rennrunde abluchsen…
„Er war total fehlerlos“, lobte Teamchef Toto Wolff. In der WM-Gesamtwertung nimmt der Titelverteidiger 36 Punkte Vorsprung auf den Finnen mit nach Spielberg, wo in einer Woche der Grand Prix von Österreich auf dem Red Bull Ring stattfindet. Der Deutsche Vettel liegt als WM-Dritter schon 76 Zähler zurück. Den Erfolg widmete Hamilton der Mercedes-Mannschaft. „Ich könnte das nicht tun, was ich tue, ohne dieses unglaubliche Team“, sagte der 34-Jährige nach dem 50. Doppelsieg der „Sternenflotte“ in der Geschichte. Für Mercedes war es saisonübergreifend bereits der zehnte Sieg in Serie. Den Rekord hält vorerst noch McLaren, das 1988 mit Alain Prost und Ayrton Senna 11 Rennen hintereinander gewonnen hatte. „Wir schreiben Geschichte zusammen“, bemerkte Hamilton.
Das achte Saisonrennen verlief im Wesentlichen ohne großen Aufreger. Hamilton und Bottas diktierten das Rennen aus der ersten Startreihe, wobei der Brite klar der schnellere der zwei „Silberpfeile“ war. Vettel, von Position sieben gestartet, schaffte es bald an den beiden McLaren von Carlos Sainz und Lando Norris vorbei, weiter nach vorne ging es für den zweiten Ferrari aber nicht. Erst gegen Ende wurde es für Bottas mit ramponierten Reifen noch einmal eng, er verteidigte seinen zweiten Platz gegen Leclerc letztlich aber erfolgreich.
„Da ist nicht viel passiert“, resümierte Bottas sein Rennen. „Lewis war insgesamt schneller als ich. Er war wirklich stark und konstant.“ Sein Stallrivale sei aber nicht unschlagbar: „Ich muss einfach hart arbeiten.“ Leclerc zog aus seinem starken Finish Hoffnung: „Am Ende habe ich ziemlich schnell zu Valtteri aufgeschlossen.“ An der Erkenntnis, dass Mercedes nicht zu biegen war, kam der 21-Jährige allerdings nicht vorbei. Red Bull blieb im letzten Rennen vor dem Heim-Gastspiel in Spielberg der erhoffte Stockerlplatz versagt. Der Niederländer Verstappen konnte mit Leclerc nicht mithalten, hinter ihm war Vettel zu weit weg, als dass er ihn unter Druck setzen hätte können. Für den Franzosen Pierre Gasly blieb im Heim-Grand-Prix der enttäuschende zehnte Platz.
Nach dem Grand Prix brummten die Rennkommissare dem Australier Daniel Ricciardo übrigens noch eine doppelte Fünf-Sekunden-Strafe auf. Der Renault-Pilot hatte in der Schlussphase die Strecke verlassen und sich damit laut der Entscheidung im Kampf um den siebenten Platz einen unerlaubten Vorteil verschafft. Ricciardo fiel vom siebenten auf den elften Platz zurück.
Das Ergebnis:
1. Lewis Hamilton (GBR) Mercedes 1:24:31,198 Std.
2. Valtteri Bottas (FIN) Mercedes +18,056 Sek.
3. Charles Leclerc (MON) Ferrari +18,985
4. Max Verstappen (NED) Red Bull +34,905
5. Sebastian Vettel (GER) Ferrari +1:02,796 Min.
6. Carlos Sainz jr. (ESP) McLaren +1:35,462
7. Kimi Räikkönen (FIN) Alfa Romeo +1 Runde
8. Nico Hülkenberg (GER) Renault +1 Runde
9. Lando Norris (GBR) McLaren +1 Runde
10. Pierre Gasly (FRA) Red Bull +1 Runde
11. Daniel Ricciardo (AUS) Renault +1 Runde
12. Sergio Perez (MEX) Racing Point +1 Runde
13. Lance Stroll (CAN) Racing Point +1 Runde
14. Daniil Kwjat (RUS) Toro Rosso +1 Runde
15. Alexander Albon (THA) Toro Rosso +1 Runde
16. Antonio Giovinazzi (ITA) Alfa Romeo +1 Runde
17. Kevin Magnussen (DEN) Haas +1 Runde
18. Robert Kubica (POL) Williams +2 Runden
19. George Russell (GBR) Williams +2 Runden
Ausgeschieden: Romain Grosjean (FRA/Haas)
Schnellste Runde: Sebastian Vettel (GER/Ferrari) in der 53. Runde in 1:32,740 Min.
Der Stand in der Fahrer-WM:
1. Lewis Hamilton (GBR) Mercedes 187 Punkte
2. Valtteri Bottas (FIN) Mercedes 151
3. Sebastian Vettel (GER) Ferrari 111
4. Max Verstappen (NED) Red Bull 100
5. Charles Leclerc (MON) Ferrari 87
6. Pierre Gasly (FRA) Red Bull 37
7. Carlos Sainz jr. (ESP) McLaren 26
8. Kimi Räikkönen (FIN) Alfa Romeo 19
9. Daniel Ricciardo (AUS) Renault 16
10. Nico Hülkenberg (GER) Renault 16
11. Kevin Magnussen (DEN) Haas 14
12. Lando Norris (GBR) McLaren 14
13. Sergio Perez (MEX) Racing Point 13
14. Daniil Kwjat (RUS) Toro Rosso 10
15. Alexander Albon (THA) Toro Rosso 7
16. Lance Stroll (CAN) Racing Point 6
17. Romain Grosjean (FRA) Haas 2
Der Stand in der Konstrukteurs-WM:
1. Mercedes 338 Punkte
2. Ferrari 198
3. Red Bull 137
4. McLaren 40
5. Renault 32
6. Racing Point 19
7. Alfa Romeo 19
8. Toro Rosso 17
9. Haas 16
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.