Nach dem ersten Wochenende mit den Fahrverboten für den Ausweichverkehr auf Landesstraßen bei Innsbruck liegt eine erste Bilanz vor: „Insgesamt wurden mehr als 1000 Fahrzeuge am Samstag und Sonntag auf die Autobahn zurückgeleitet“, teilte das Land Tirol Sonntagabend mit. Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) ortet jedenfalls eine „Punktlandung“.
Allein bei der Ausfahrt Nösslach waren es laut Polizei am Samstag in Richtung Norden innerhalb von vier Stunden 350 Fahrzeuge, die zurückgeschickt wurden. Bei der Ausfahrt Mühlbachl wurden am Sonntag etwa 100 abfahrende Fahrzeuge gezählt. „Vor allem in Fahrtrichtung Norden war an beiden Tagen starker Rückreiseverkehr. Nachdem wir bis zum späten Sonntagvormittag eine mobile Überwachung der Abfahrten vornahmen, wurde mit Zunahme des Verkehrs umgehend eine stationäre Besetzung hochgefahren“, berichtete der stellvertretende Leiter der Verkehrspolizei, Günther Salzmann. Die Fahrzeuglenker hätten jedenfalls ein „kooperatives Verhalten“ an den Tag gelegt, wurde erneut betont.
„Betroffene Tiroler konnten wieder aufatmen“
Platter und seine Landeshauptmannstellvertreterin Ingrid Felipe (Grüne) sprachen indes von „positiven Rückmeldungen seitens der Menschen in den betroffenen Ortschaften. Die Tirolerinnen und Tiroler können in den betroffenen Gemeinden wieder auf- und einatmen“, meinten beide. Der Landeshauptmann kündigte erneut eine Evaluierung der Entwicklungen und Abläufe am Wochenende an. „Im Bedarfsfall“ werde man dann eine Adaptierung vornehmen.
Betroffen von den Maßnahmen sind alle sogenannten Navi-Ausweicher, die im dichten Urlauberverkehr Staus auf der Autobahn umfahren wollen. Deshalb werden nach den Autobahnabfahrten im Großraum Innsbruck die weiterführenden Straßen für den gesamten Durchzugsverkehr gesperrt.
Ministerpräsident aus Bayern forderte EU-Klage
Das Land hatte zu Fronleichnam die Fahrverbote erstmals angewandt. Sie gelten bis 14. September an allen Wochenenden, also immer von Samstag, 7 Uhr, bis Sonntag, 19 Uhr. Heftige politische Kritik am Tiroler Vorgehen hagelte es in den vergangenen Tage aus Bayern. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) forderte Deutschland sogar auf, eine EU-Klage einzubringen.
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