Als erste Stadt Österreichs hat Traiskirchen in Niederösterreich per Gemeinderatsresolution den Klimanotstand ausgerufen. Der einstimmige Beschluss fiel am Montag und wurde am Dienstag bekannt gemacht. Die „Eindämmung der Klimakrise und ihrer schwerwiegenden Folgen“ werde ab nun als „Aufgabe von höchster Priorität“ angesehen.
„Die Stadt anerkennt die Dringlichkeit der Lage und setzt notwendige Signale und konkrete Schritte für die notwendige Kehrtwende in der Klimapolitik“, wurde Bürgermeister Andreas Babler zitiert. Der SPÖ-Politiker forderte auch „weitere österreichische Städte, Gemeinden und die Bundesebene“ auf, dem Beispiel zu folgen und den sogenannten Climate Emergency einzuleiten. „Besonders der Gemeinde- und der Städtebund sind hier gefordert, klare Maßnahmen zu setzen“, betonte Babler.
Klimaeffekte bei allen Entscheidungen berücksichtigt
In Traiskirchen werden künftig Auswirkungen auf das Klima „bei jeglichen Entscheidungen“ berücksichtigt. Es seien Lösungen zu bevorzugen, „die sich positiv auf Klima-, Umwelt- und Artenschutz auswirken“. Insbesondere soll der Ausstoß von Treibhausgasen reduziert werden. Als Leitschnur dienen dabei die Berichte des IPCC (Intergovernment Panel on Climate Change) sowie des APCC (Austrian Panel on Climate Change).
Prüfung auf Klimatauglichkeit
In der Stadt im Bezirk Baden sollen zudem alle bestehenden Gesetze, Verordnungen und Maßnahmen auf Klimatauglichkeit überprüft werden. Die bisherigen Schritte der öffentlichen Gebietskörperschaften seien nicht ausreichend, um die Erderwärmung auf eineinhalb Grad zu begrenzen, hieß es.
Als erste Gemeinde Österreichs hatte bereits Mitte Juni der obersteirische Ort Michaelerberg-Pruggern im Bezirk Liezen den Klimanotstand ausgerufen. Der einstimmige Gemeinderatsbeschluss solle Signalwirkung haben, so Bürgermeister Hannes Huber (ÖVP).
Video: Wetterprognose für die kommenden Tage
Juni-Hitze auf Rekordkurs
Zur Krisenstimmung passend liest sich auch die Wetterprognose für die kommende Woche: Vor allem in den westlichen Bundesländern muss man mit großer Wahrscheinlichkeit mit neuen Hitzerekorden für den Monat Juni rechnen. So sind in Vorarlberg und in Tirol am Mittwoch und Donnerstag stellenweise um die 37 Grad zu erwarten. Auch die Zahl der Tage im Juni mit mindestens 30 Grad ist auf Rekordkurs.
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