Doppelte Fläche Wiens

Brasiliens Präsident rodet Regenwald radikal

Ausland
26.06.2019 20:38

Der Klimawandel ist eine Bedrohung, das steht mittlerweile außer Zweifel, wie auch kürzlich Forscherin Helga Kromp-Kolb im „Krone“-Interview eindringlich warnte. Doch während in Österreich immer mehr Ortschaften den Klimanotstand ausrufen und die Menschen zusammen mit Jung-Aktivistin Greta Thunberg auf die Straße gehen, wird derzeit in Brasilien ganz massiver Kahlschlag an der grünen Lunge des Planeten betrieben. Die zweifache Fläche Wiens wurde allein seit Anfang Mai dem Erdboden gleichgemacht.

Der Regenwald im Amazonasgebiet ist mit rund acht Millionen Quadratkilometern der größte der Erde und somit eines der wichtigsten Korrektive für den weltweiten CO2-Haushalt. Das weiß mittlerweile so gut wie jedes Kind.

Wirtschaftliche Interessen statt Umweltschutz
 Offenbar unbeeindruckt davon agiert der rechtspopulistische Präsident Brasiliens, Jair Bolsonaro. Der will nämlich den Schutz des Amazonasgebiets einschränken und den Regenwald konsequent abholzen, um das Gebiet wirtschaftlich zu nutzen.

Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro (Bild: AFP)
Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro

Die alarmierte Expertengemeinschaft hat deswegen bereits im April in einem offenen Brief in der renommierten Fachzeitschrift „Science“ zur „Wahrung der Menschenrechte“ und zum „Schutz der Umwelt“ in der Region aufgerufen.

Doppelte Fläche Wiens kahlgeschlagen
 Doch das Roden ging weiter, schlimmer noch, die Abholzungsintensität wurde laut einem ORF-Bericht sogar noch gesteigert. Seit Anfang Mai wurde mehr denn je kahlgeschlagen, eine Fläche von rund 830 Quadratkilometern fiel Baggern und Brandrodung zum Opfer. Das entspricht in etwa der zweifachen Fläche unserer Bundeshauptstadt Wien.

Wirtschaftsinteressen haben für Bolsonaro dennoch Priorität, wie er sagt. Der Präsident will im Zuge der Rodungen zudem bisher unberührte Flächen dem Markt zugänglich machen. Angesichts des Tempos, das er dabei vorlegt, droht dem Amazonas-Regenwald eines der dramatischsten Jahre in der ohnehin schon langen Historie der Abholzung.

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