Der tödliche Zusammenstoß von zwei Eurofightern in Deutschland wirft Fragen auf: Wie sicher ist der Flugbetrieb in Österreich? Immerhin hat auch das Bundesheer 15 Abfangjäger dieses Typs, die in Zeltweg stationiert sind. Die „Steirerkrone“ sprach mit Dieter Springer, einem unserer 16 Eurofighter-Piloten.
Springer als Routinier zu bezeichnen, ist nicht falsch: 750 Stunden war er bereits mit einem Eurofighter in der Luft. Insgesamt hat das Bundesheer bereits mehr als 12.000 Flugstunden mit den 15 Eurofightern absolviert - „unfallfrei“, wie Springer betont. Dasselbe gilt für die Saab Draken, die 17 Jahre lang im Einsatz waren.
„Die Sicherheitsmaßnahmen beginnen bereits in der Ausbildung“, sagt Springer. „Besonders wichtig ist der Erfahrungsaustausch untereinander.“ Jeder Flugeinsatz wird im Anschluss besprochen (Debriefing), zweimal in der Woche gibt es ein Treffen in größerer Runde.
Kein Start bei Gewitter
Eine wichtige Rolle spielt das Wetter. Bei Nebel auf der Start- und Landebahn oder heraufziehenden Gewittern bleiben die Abfangjäger auch einmal am Boden: „Wir haben eine eigene Wetterberatungsstation in Zeltweg. Jeder Flugtag beginnt mit einem Wetterbriefing.“
Geübt wird in möglichst großer Höhe und über dünn besiedeltem Gebiet. Ballungsräume wie Graz werden ausgespart, gerade bei den Überschalltrainings - hier geht es auch um die Lärmbelästigung...
Im Simulator wird für den Notfall geübt
In die Luft steigen fast immer zwei Flugzeuge auf, teilweise auch drei. Klare Regeln bezüglich Abstand und Höhe sollen tragische Vorfälle wie in Deutschland verhindern. Für den Notfall kann an einem Simulator in der Zeltweger Kaserne trainiert werden. „Es ist die reale Abbildung eines Eurofighters“, erklärt Springer.
Training für große Flugshow begonnen
Diese Woche hat übrigens das Training für die Flugshow Airpower, die am 6. und 7. September in Zeltweg stattfindet, begonnen.
Nach einer kurzen Sommerpause wird es dann vor der Veranstaltung nochmals intensiviert. Springer wird dabei nicht nur die Eurofighter genau im Blick haben. Als „Display Director“ ist er für die Planung des Flugprogramms - immerhin neun Stunden täglich - verantwortlich.
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