Die Medaillen-Ausbeute des österreichischen Teams bei den Europaspielen in Minsk hat sich am Dienstag auf vier verdoppelt! Die Schützen Franziska Peer/Bernhard Pickl holten im 50 m KK Mixed liegend Silber, die Judokas im Mixed-Teambewerb Bronze. An den Tagen davor hatten sich Daniel Auer im Rad-Straßenrennen und Judoka Stephan Hegyi in der Klasse über 100 kg Bronze gesichert.
Beide Dienstag-Medaillen gelangen damit in vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) forcierten Mixed-Bewerben, wobei sich die Erfolgsdisziplin von Peer/Pickl aber nicht unter den drei in Tokio 2020 erstmals im Sommerspiele-Programm stehenden Mixed-Konkurrenzen der Schützen befindet. Sehr wohl der Judo-Mixed-Bewerb, in dem sich die Österreicher davor nicht besonders hervorgetan hatten. Nun haben sie mit Rang drei bei den Europaspielen auch EM-Rang drei ergattert. „Einfach nur geil“, strahlte Judoka Lukas Reiter. Er holte den entscheidenden Punkt zum 4:2-Sieg gegen die Niederlande. ÖJV-Sportdirektor Markus Moser erkannte die Dimension des Erfolgs: „Eine historische Medaille für den Österreichischen Judo-Verband. Im Team-Bewerb haben wir das letzte Mal vor 30 Jahren, genauer 1989 in Wien mit den Damen, eine EM-Medaille geholt.“ Per Skype war der Olympia-„Silberne“ Ludwig Paischer einer der ersten Gratulanten.
Für Hegyi war es die zweite Medaille binnen 24 Stunden, womit er aktuell der Erfolgreichste des 57-köpfigen ÖOC-Teams in Weißrussland ist. Zwischenzeitlich ergab das im Medaillenspiegel der Titelkämpfe Platz 29. Davor hatte die ÖJV-Riege mit einem 4:2 Team-Europameister Deutschland besiegt, ehe ein 1:4 gegen Weißrussland folgte. In der Hoffnungsrunde wurde mit einem 4:1 gegen Serbien die Podestchance gewahrt. Hegyi punktete an diesem Tag nicht, erhielt aber natürlich dennoch Edelmetall. „Dass ich hier zwei Medaillen hole, hätte ich nicht für möglich gehalten. Ich bin richtig stolz, auch wenn ich persönlich heute ohne Sieg geblieben bin. Ich habe alles gegeben, war von meinen Kämpfen gestern noch müde“, erklärte der 20-jährige Wiener. Moser wiederum räumte auch ein, dass abgesehen von den zwei Medaillenleistungen das ÖJV-Abschneiden nicht zufriedenstellend gewesen sei.
Schwarz/Lehaci im Kajak-Zweier im 500-m-Finale
Die Flachwasser-Kanutinnen Viktoria Schwarz und Ana Roxana Lehaci erreichten indes bei den Europaspielen im Kajak-Zweier über 500 m das Finale. Sie hatten in ihrem Vorlauf als Fünfte den direkten Aufstieg in den Endlauf verpasst, mit Rang drei im einzigen Semifinal-Lauf aber den neunten und letzten Finalplatz in dem olympischen Bewerb ergattert. Im Vergleich ihrer beiden Läufe steigerten sich Schwarz/Lehaci um rund 3,4 Sekunden - und sicherten ihren Final-Einzug in 1:40,065 Minuten gegen die Schwedinnen Mo Wikberg/Melina Andersson um 0,225 Sekunden ab. Mit ihnen sind ein deutsches und ukrainisches Boot weitergekommen. Schnellste Paarung in den Vorläufen waren die Ungarinnen Anna Karasz/Danuta Kozak in 1:37,813. Der Endlauf ist für Mittwoch um 9.35 Uhr MESZ angesetzt.
Wraber gewann Badminton-Gruppenspiel gegen Nikolow
Der Österreicher Luka Wraber gewann wiederum am Dienstag sein zweites Badminton-Gruppenspiel bei den Europaspielen in Minsk. Der 28-Jährige besiegte in Pool F den Bulgaren Daniel Nikolow 2:1 (17,-23,18) und wahrte damit die Chance auf den Aufstieg. Am Montag hatte Wraber gegen den Spanier Pablo Abian (Nr. 6) 0:2 (-11,-8) verloren, am Mittwoch (8.45 Uhr MESZ) geht es noch gegen den Iren Nhat Nguyen. Für Dominik Stipsits/Philip Birker setzte es auch in ihrem zweiten Pool-D-Match eine Niederlage. Der 24-jährige Niederösterreicher und der 21-jährige Steirer unterlagen Alex Wlaar/Dimitar Janakjew (BUL) 0:2 (-10,-19). Am Montag hatte das ÖBV-Duo ein 0:2 (-16,-15) gegen Mark Lamsfuss/Marvin Seidl (GER-4) kassiert. Am Mittwoch (11.40 Uhr) geht es gegen Glib Beketow/Mihailo Machnowski (UKR).
Dzambekov im Box-Halbschwergewicht im Achtelfinale out
Im Boxen schied der Wiener Umar Dzambekov als letzter österreichischer Teilnehmer bei den Europaspielen aus. Der 21-Jährige unterlag im Achtelfinale des Halbschwergewichts (-81 kg) dem Briten Benjamin Whittaker mit 0:5. Seinen Auftaktkampf hatte Dzambekov am Wochenende gegen den Norweger Alexander Martinsen noch gewonnen. Alle anderen Österreicher hatten ihren ersten Kampf verloren.
Pistolen-Schütze Havlicek in 25-m-Qualifikation Letzter
Schütze Thomas Havlicek belegte bei den Europaspielen in der 25-m-Qualifikation mit der Schnellfeuerpistole unter 22 angetretenen Aktiven den letzten Platz. Der 29-jährige Österreicher kam auf 278 Ringe. Bester war der Deutsche Christian Reitz mit 295 Ringen. Für Mittwoch (11.30 Uhr MESZ) ist eine zweite Qualifikation angesetzt, das Finale für 15.50 Uhr.
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