Opfer schwer verletzt

Messerattacke auf Donauinsel: Verdächtiger frei

Wien
26.06.2019 15:38

Jener Afghane, der am Freitag beim Wiener Donauinselfest einen 26-Jährigen mit einem Messer niedergestochen und lebensgefährlich verletzt haben soll, ist wieder auf freiem Fuß. Die Staatsanwaltschaft hat keinen Antrag auf Verhängung der U-Haft gestellt.

Nach derzeitigem Ermittlungsstand gebe es keine ausreichenden Hinweise, die eine U-Haft rechtfertigen würden, erläuterte Behördensprecherin Nina Bussek. Der 22-Jährige bestreite, zugestochen zu haben. Ihn in die gegenteilige Richtung eindeutig belastende Beweisergebnisse lägen derzeit nicht vor.

Kein dringender Tatverdacht
„Es konnte somit nicht mit der erforderlichen Sicherheit festgestellt werden, dass ein dringender Tatverdacht gegeben ist“, meinte Bussek. Die Anklagebehörde warte nun den Polizeibericht und die Übermittlung niederschriftlicher Einvernahmen ab, von denen das weitere Vorgehen abhängt.

Am Donauinselfest kam es zu einigen Blaulichteinsätzen. (Bild: krone.tv)
Am Donauinselfest kam es zu einigen Blaulichteinsätzen.

Der Verdächtige sei nach seiner Festnahme natürlich niederschriftlich vernommen worden, betonte Daniel Fürst von der Wiener Landespolizeidirektion. „Die Kollegen haben alle Schritte, die gesetzlich vorgesehen sind, eingehalten“, so der Sprecher. Der 22-jährige Afghane habe dabei bestritten, auf den 26-jährigen Mann eingestochen zu haben. Nach Rücksprache mit der Journalstaatsanwältin sei schließlich die Anzeige auf freiem Fuß erfolgt, wobei von absichtlich schwerer Körperverletzung und räuberischem Diebstahl ausgegangen wurde. Die Anklagebehörde ist seit der StPO-Reform 2008 Leiterin des Ermittlungsverfahrens.

Das Opfer selbst konnte bisher nicht von der Polizei befragt werden. Der 26-Jährige ist noch nicht vernehmungsfähig. Sehr wohl als Zeugin vernommen wurde aber seine Freundin. Das stellte die Landespolizeidirektion am späten Mittwochnachmittag klar.

Dieb verfolgt, Messerstich kassiert
Das 26-jährige Opfer hatte am Freitag zusammen mit seiner Freundin (23) das Donauinselfest besucht. Der 22-jährige Afghane soll sich dabei die Tasche der Frau geschnappt haben und damit davongerannt sein. Der Freund der Beraubten nahm die Verfolgung auf und holte den Flüchtenden schnell ein. Es kam zu einem Handgemenge zwischen den beiden Männern. Dabei soll der 22-Jährige plötzlich ein Messer gezogen und auf seinen Kontrahenten eingestochen haben.

Video: Blutige Messerattacke am Donauinselfest

Der 26-Jährige sackte lebensgefährlich verletzt zusammen, er hatte einen Lungenstich erlitten. Der 22-Jährige konnte kurz nach der Tat bei der Ö1-Bühne festgenommen werden. Das Opfer musste noch in der Nacht notoperiert werden, sein Zustand ist mittlerweile stabil.

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