Thomas Starlinger kennt das Heeresressort wie seine eigene Westentasche - und legt die Amtsführung durchaus gestaltend an. Dass er im Wochentakt auf den desaströsen Zustand des Heeres hinweist, ruft so manchen Kritiker auf den Plan. Verständnis für sein Vorgehen kommt aus dem Burgenland.
Zuerst der wieder zurück genommene Beschluss, die Errichtung der Sicherheitsschule in Wiener Neustadt zu stoppen, dann die Ankündigung, dass dem Bundesheer 2020 die Pleite droht, und nun die Mitteilung, dass die beliebte Leistungsschau des Bundesheeres am Nationalfeiertag ersatzlos gestrichen werden soll.
Wenig Freude bei Kanzlerin Bierlein
Dass Starlinger so gestaltend ans Werk geht, freut nicht alle, und das aus zwei Gründen: Zum einen, weil er nahezu im Wochentakt auf den desaströsen Zustand des Bundesheeres hinweist. Zum anderen, weil Bundeskanzlerin Brigitte Bierlein das Credo ausgegeben hat, dass ihre Übergangsregierung verwaltet statt gestaltet. Insider berichten, dass Bierlein keine große Freude damit hat, wie Starlinger agiert.
Auch im Finanzressort versteht man das Vorgehen Starlingers in der Frage der Leistungsschau nicht - dort hätte man sich gewünscht, dass dieser zuerst das Gespräch sucht. „Aufzuzeigen, was das Heer alles nicht kann, führt dazu, dass das Ansehen schwer in Mitleidenschaft gezogen wird“, sagt Ex-Minister Mario Kunasek (FPÖ).
Doskozil: „Man kann ihm keinen Vorwurf machen“
Einer, der Starlingers Vorgehensweise versteht, ist der rote Ex-Heeresminister Hans Peter Doskozil. „Er will Druck machen, damit das Heer 2020 wieder mit einem guten Budget ausgestattet wird. Vor diesem Hintergrund kann man ihm keinen Vorwurf machen“, so Burgenlands roter Landeshauptmann.
Kronen Zeitung
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