Die russische Suchmaschine Yandex ist offenbar Ende 2018 im Auftrag westlicher Geheimdienste gehackt worden. Vier mit dem Vorgang vertrauten Personen zufolge sollten die Daten der Nutzer der auch als „russisches Google“ bekannten Plattform mit dem Spionage-Programm „Regin“ ausgespäht werden.
Yandex-Sprecher Ilya Grabowsky räumte den Cyber-Angriff gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters ein und erklärte: „Dieser besondere Angriff wurde in einem sehr frühen Stadium vom Yandex-Sicherheitsteam entdeckt.“ Es sei neutralisiert worden, bevor ein Schaden entstehen konnte.
Vom Programm „Regin“ ist bekannt, dass es von den Geheimdiensten der USA, Großbritanniens, Australiens, Neuseelands und Kanadas eingesetzt wird. Keiner der fünf Geheimdienste wollte Stellung zu dem Vorfall nehmen. Der Whistleblower Edward Snowden hatte öffentlich gemacht, dass „Regin“ auch vom US-Geheimdienst NSA benutzt wurde.
Auf Identifikationsdaten abgezielt
Wie die Insider gegenüber Reuters berichteten, hätten die Hacker offenbar versucht, technische Informationen zur Identifikation der Yandex-Nutzer auszuspähen. Mit diesen Daten hätte man sich als Nutzer ausgeben und einen Account ausspionieren können.
Yandex bietet neben der Suchfunktion auch E-Mail-Dienste oder Taxi-Rufe an. Das Internet-Unternehmen hat nach eigenen Angaben in Russland über 108 Millionen Nutzer pro Monat.
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