In Kärnten ist die Zahl der Verkehrstoten heuer im Vergleich zum 1. Halbjahr 2018 deutlich zurückgegangen, berichtet der VCÖ. Seit Jahresbeginn kostete der Straßenverkehr in Kärnten zehn Menschen das Leben, um neun weniger als im ersten Halbjahr 2018. Um die Anzahl der schweren Verkehrsunfälle weiter zu reduzieren, sind verstärkte Maßnahmen gegen die Hauptunfallursachen Schnellfahren und Ablenkung nötig. Zudem konnte die Zahl der Unfälle durch mehr Bahn- und Busverbindungen reduziert werden
Die Zahl der Verkehrstoten ist in Kärnten im 1. Halbjahr deutlich gesunken. Nach 19 Todesopfern im 1. Halbjahr des Vorjahres, fielen heuer zehn Menschen dem Straßenverkehr zum Opfer, wie die vorläufige VCÖ-Unfallbilanz zeigt. Im 1. Halbjahr 2017 wurden elf Menschen bei Verkehrsunfällen in Kärnten getötet, im 1. Halbjahr 2016 waren es 13 und im 1. Halbjahr 2015 kamen 17 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben.
Die einzig akzeptable Anzahl an Verkehrstoten ist null
„Die Richtung stimmt in Kärnten. Aber die einzig akzeptable Anzahl an Verkehrstoten ist null. Und diesem Ziel gilt es so nahe wie möglich zu kommen“, stellt VCÖ-Sprecher Christian Gratzer fest. Der VCÖ sieht auch die Bundesregierung gefordert, verstärkte Maßnahmen gegen die Hauptunfallursachen, zu hohes Tempo sowie Ablenkung und Unachtsamkeit, umzusetzen. „Wer mit dem Handy am Ohr telefoniert, reagiert so schlecht wie ein Alko-Lenker mit 0,8 Promille. Die derzeitige Strafhöhe von 50 Euro steht in keinem Verhältnis zur Gefährdung durch das Vergehen“, betont VCÖ-Sprecher Gratzer. Ein Manko ist zudem, dass Handy am Steuer im Unterschied zu zahlreichen anderen EU-Staaten in Österreich kein Vormerkdelikt ist.
Neben verstärkten Kontrollen ist auch bei den Tempolimits anzusetzen. So ist es der Schweiz gelungen, mit Tempo 80 statt 100 auf Freilandstraßen und Tempo 120 statt 130 auf Autobahnen die Zahl der tödlichen Verkehrsunfälle deutlich zu reduzieren. Im Vorjahr kamen in der Schweiz 233 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben, in Österreich waren es mit 409 fast doppelt so viele.
Unfallrisiko mit Pkw vielfach höher als mit Öffis
Zudem erhöht das dichte Bahnnetz mit häufigen Verbindungen die Verkehrssicherheit in der Schweiz. „Das Unfallrisiko mit dem Pkw ist um ein Vielfaches höher als mit dem Öffentlichen Verkehr. Wenn das Angebot ausgebaut wird und es häufigere Bahn- und Busverbindungen gibt, steigen mehr vom Auto auf den Öffentlichen Verkehr um und die Verkehrssicherheit steigt. Dass von der vergangenen Bundesregierung eine Nahverkehrsmilliarde zwar oftmals angekündigt, aber nie beschlossen wurde, ist ein großes Versäumnis“, tritt VCÖ-Sprecher Gratzer für einen starken Ausbau des Öffentlichen Verkehrs ein.
Aufholbedarf gibt es auch bei der Infrastruktur für den Radverkehr. Durch eine radfahrfreundliche Verkehrsplanung im Ortgebiet sowie guten Radwegen zwischen den Gemeinden und zu den Bahnhöfen, können viele vom Auto auf das Fahrrad umsteigen. Und nationale und internationale Erfahrungen und Studienzeigen, dass mit steigendem Radverkehr auch die Verkehrssicherheit zunimmt. Zusatznutzen, wenn mehr mit Öffentlichem Verkehr und Fahrrad gefahren wird: Kärnten kommt schneller seinen Klimazielen näher.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.