Mitten im Handelskonflikt zwischen Washington und Peking will Apple einem Medienbericht zufolge die Produktion seines neuen Mac-Pro-Computers aus den USA nach China auslagern.
Das berichtete das „Wall Street Journal“ unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen.Der rund 6000 Dollar (5272,41 Euro) teure Workstation-Computer Mac Pro solle in einer Fabrik nahe Shanghai produziert werden. US-Präsident Donald Trump hatte US-Unternehmen wie Apple immer wieder aufgefordert, in den USA zu produzieren. Zunächst war Apple dieser Bitte beim Mac Pro auch nachgekommen.
Erst kürzlich neue Version vorgestellt
Erst Anfang Juni hatte der Technologiekonzern eine komplett neu konzipierte Version seines Profi-Rechners vorgestellt. Der neue Mac Pro solle ausreichend Kapazität zum Beispiel für professionelle Videobearbeitung oder Musik-Komposition bieten. Apple hatte den Mac Pro zuletzt 2013 aktualisiert.
Das alte zylinderförmige Modell wurde in Austin vom Dienstleister Flextronics in einer hoch-automatisierten Fertigungsanlage montiert. Während an der Produktion des iPhones Hunderttausende Jobs hängen, waren in Texas nur wenige hundert Arbeiter mit der Mac-Pro-Produktion beschäftigt, auch weil die Stückzahlen vergleichsweise gering sind.
iPhone-Produktion wird angeblich aus China abgezogen
Vor gut einer Woche hatten Medien berichtet, Apple bereite sich auch darauf vor, zumindest die Produktion der iPhone-Modelle, die bisher fast ausschließlich in der Volksrepublik produziert werden, für den US-Markt in Länder wie Vietnam zu verlegen. Darüber hinaus wollen Technologiekonzerne wie Apple und Microsoft ihre in China gefertigten Produkte laut dem US-Sender CNN vor möglichen neuen US-Zöllen schützen.
Die Unternehmen hätten schriftlich bei der Regierung von Präsident Trump um eine Ausnahme gebeten. Vor dem G-20-Gipfel in Osaka stand die Drohung im Raum, die Sonderabgaben auf die restlichen China-Einfuhren auszuweiten. Diese Gefahr kann nach dem Gespräch zwischen Trump und Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping zumindest vorerst gebannt gelten, auch im Streit um den chinesischen Telekom-Konzern Huawei gab es eine Annäherung.
Apple will Zoll-Ausnahmen auf seine Produkte
Apple legte seinem Schreiben an die US-Administration eine Liste von fast 20 Produkten bei, für die der Konzern eine Ausnahme von dem geplanten Zoll erreichen will. Dazu gehören das iPhone, die MacBooks und Apple TV. Zugleich habe Apple an die Wichtigkeit des Unternehmens erinnert, das der größte Zahler von Unternehmenssteuer in den USA sei und hinter mehr als zwei Millionen Jobs landesweit stehe.
Trotz der Produktionsverlagerung baut Apple seinen Standort Austin weiter aus. Im vergangenen Dezember hatte der Konzern angekündigt, einen neuen Firmencampus in Austin mit mindestens 5000 neuen Arbeitsplätzen einzurichten. Der Standort werde dann die kommenden Jahren auf bis zu 15.000 Stellen ausgebaut.
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