Filmreif geflüchtet

Ausbrecher aus Garsten werden im Inland gesucht

Oberösterreich
30.06.2019 09:00

Wo sind die beiden Tschetschenen (29 und 35), denen Freitagfrüh eine spektakuläre Flucht aus der Justizanstalt Garsten geglückt ist? Justiz und Polizei gehen vorerst davon aus, dass sich die verurteilten Räuber noch in Österreich aufhalten. „Sollte die Inlandsfahndung keinen Erfolg bringen, ist sehr wahrscheinlich ein EU-Haftbefehl der nächste Schritt“, erklärt Staatsanwalt Andreas Pechatschek.

Nackt und eingeseift durch ein 20 mal 30 Zentimeter kleines Loch in der Decke auf den Gefängnisdachboden und von dort mit einem Wäscheseil über die Dachluke ins Freie: Die Vorgangsweise bei der Flucht zweier tschetschenischer Räuber aus der Justizanstalt Garsten klingen nach Hollywood. Der Ausbruch dürfte akribisch vorbereitet gewesen sein. Daher scheint auch der aktuelle Aufenthaltsort der Flüchtigen nicht dem Zufall überlassen zu sein. Möglicherweise gibt es Unterstützer, bei denen sie Unterschlupf fanden. Schließlich sind beide nach Überfällen in Wien verurteilt worden.

Das Gefängnis Garsten im Bezirk Steyr-Land in Oberösterreich (Bild: APA/FOTOKERSCHI.AT/KLAUS MADER)
Das Gefängnis Garsten im Bezirk Steyr-Land in Oberösterreich

Kein internationaler Haftbefehl
Die Ermittler gehen offenbar davon aus, dass sich die Ausbrecher noch in Österreich befinden. „Bisher sind keine internationalen Haftbefehle erlassen worden“, sagt Andreas Pechatschek von der Staatsanwaltschaft Steyr, der sich zu etwaigen Spuren aber wortkarg gibt.

Leben auf der Flucht ist teuer
Die Ausbrecher werden jedenfalls Geld benötigen. Einer US-Studie zufolge ist das Leben auf der Flucht dreimal so teuer wie normal, denn Helfer und Mitwisser müssen meist „geschmiert“ werden. Ausbrecher zu unterstützen wird übrigens strafrechtlich geahndet, ist nur für Verwandte ohne Konsequenz.

Jürgen Pachner, Kronen Zeitung

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