Mauerbau-Pläne

Salvini will „Ostgrenze“ Italiens dichtmachen

Ausland
30.06.2019 16:50

Neben dem Mittelmeer hat Italiens Innenminister Matteo Salvini im Kampf gegen die illegale Migration nun offenbar auch die „Ostgrenze“, wie er die italienisch-slowenische Staatsgrenze bezeichnet, im Visier. Am Sonntag sind nämlich Pläne für eine mögliche Grenzmauer bekannt geworden. Der Präsident der Region Friaul-Julisch Venetien, Massimiliano Fedriga, meinte in einem Zeitungsinterview: „Wenn die EU die Außengrenzen nicht schützt, müssen wir mit allen Mitteln allein die Migrationswelle stoppen. Wir können nicht einen Polizisten für jeden Meter Grenze einsetzen.“

„Es wird eine Mauer oder etwas anderes sein, wir müssen den Migrationsstrom für die Sicherheit unserer Mitbürger stoppen“, führte Fedriga, ein Parteifreund Salvinis bei der rechtspopulistischen Lega, weiter aus.

„Ostgrenze“ im Visier des Lega-Chefs
Salvini selbst kündigte an: „Wir machen die Ostgrenze dicht, wie wir die Seefahrten über das Mittelmeer um 85 Prozent reduziert haben.“ Erst vor wenigen Tagen hatte Savlini mit Slowenien ein Abkommen für zusätzliche Grenzkontrollen unterzeichnet. Ab Montag werden erstmals slowenische Grenzpolizisten gemeinsam mit ihren italienischen Kollegen an der slowenischen Grenze auf Streife gehen.

Innenminister Matteo Salvini ist wegen der ansteigenden Zahl illegaler Grenzübertritte besorgt. (Bild: AP)
Innenminister Matteo Salvini ist wegen der ansteigenden Zahl illegaler Grenzübertritte besorgt.

In den vergangenen Wochen hat die Zahl der Migranten, die über die Balkanroute und Slowenien nach Italien gelangen, stark zugenommen. 782 Migranten wurden 2019 in Triest unweit der slowenischen Grenze aufgegriffen, das sind doppelt so viele als im Vergleichszeitraum 2018, wie das Innenministerium in Rom mitteilte. 121 Migranten wurden demzufolge nahe der österreichischen Grenze in Tarvis lokalisiert.

(Bild: AFP)

Slowenische Minderheit kritisiert Pläne
Die Pläne Salvinis lösten Proteste der italienischen Senatorin Tatjana Rojc, Sprecherin der slowenischen Minderheit in Friaul, aus. „Nachdem wir hart für den Fall der Mauern in Europa gearbeitet haben, will man jetzt wieder Barrieren aufbauen“, kritisierte sie.

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