Dutzende Verletzte
Parlament in Hongkong von Demonstranten gestürmt
In Hongkong haben Demonstranten das Parlament gestürmt. Mit einem Rollwagen aus Metall, Stöcken und Gerüstteilen zertrümmerte eine kleine Gruppe von hauptsächlich Studenten verstärktes Glas und bahnte sich ihren Weg in das Gebäude des Legislativrates. Die mit Schlagstöcken ausgestattete Bereitschaftspolizei setzte Pfefferspray ein, um die die Lage wieder unter Kontrolle zu bringen. Dabei wurden Dutzende Menschen verletzt.
„Dies ist nicht das, was wir wollen, aber die Regierung hat uns gezwungen, uns so auszudrücken“, sagte der 20-jährige Demonstrant Benny. Viele der Demonstranten trugen Schutzbrille und Maske. Auch nutzten sie aufgespannte Regenschirme - das Symbol der Hongkonger Demokratiebewegung-, um sich vor dem Pfefferspray der Polizei zu schützen. Nach Angaben der Regierung wurden 25 Menschen verletzt.
22. Jahrestag der Rückgabe Hongkongs
Der Montag ist der 22. Jahrestag der Rückgabe der ehemaligen britischen Kronkolonie an China. Der jährliche Protestmarsch ist wegen der ohnehin aufgeheizten Stimmung in der Finanzmetropole in diesem Jahr besonders groß ausgefallen.
Seit Wochen heftige Proteste
In Hongkong gibt es seit Wochen heftige Proteste, die sich zunächst vor allem gegen ein geplantes Auslieferungsgesetz der politischen Führung richtete. Dieses sollte auch Auslieferungen an Festland-China ermöglichen. Inzwischen richten sich die Proteste auch generell gegen den Peking-treuen Legislativrat.
Mehr Freiheiten in Hongkong als im Rest Chinas
Die Bevölkerung Hongkongs genießt seit der Übergabe an China im Jahr 1997 unter dem Motto „ein Land, zwei Systeme“ Freiheiten wie zum Beispiel die der freien Meinungsäußerung, die sonst in der Volksrepublik tabu sind.
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